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Arktis und Antarktis stark aufgewärmt: Phänomen galt als „unmöglich“

Ein neues Klimaphänomen hat die Wissenschaft überrascht und in helle Aufregung versetzt. Denn sowohl Arktis als auch Antarktis sind in einem solchen Ausmaß erwärmt, dass es zuvor für unmöglich gehalten wurde.

Gletscher in der Antarktis.
In der Arktis und Antarktis ist es überraschend warm. © imago images / blickwinkel

Mit den Worten Arktis und Antarktis verbindet man gemeinhin vor allem: Eis und entsprechend eisige Temperaturen. Die Gebiete um den Nord- und Südpol spielen eine große Rolle für das Weltklima und sind entsprechend stark vom Klimawandel bedroht. Nun haben neue Messungen ergeben, dass sie jetzt sehr stark aufgewärmt sind.

Arktis und Antarktis ungewöhnlich warm

Natürlich herrschen noch immer Temperaturen deutlich unter Null in der Arktis und Antarktis vor. Doch wie die Tagesschau unter Berufung auf den Meterologen Etienne Kapikian berichtet, haben jetzt verschiedene Forschungsstationen besorgniserregende Werte gemessen. In der ostantarktischen Station Dome Concordia wurden am 18. März 2022 in einer Höhe von 3.000 Metern -11,5° Celsius ermittelt. Ein absoluter Rekord für diese Jahreszeit und über 40° Celsius mehr als im Durchschnitt üblich.

Die höher gelegene Vostock-Station kam auf -17,5° Celsius, womit der bisherige Monatsrekord um 15° übertroffen wurde. Für gewöhnlich seien aber Temperaturen von -53° Celsius üblich.

Am Nordpol spielt sich Ähnliches ab: In der Arktis kommen derzeit Temperaturen 30° Celsius über den Durchschnitt vor. Tatsächlich würden sie sich schon der Schmelzgrenze annähern oder hätten diesen an bestimmten Orten bereits erreicht, wie die Associated Press meldet.

Wissenschaft ist überrascht und besorgt

Am Nordpol hat der Sommer eben erst begonnen, im Süden hingegen ist er zu Ende. Dass aber die Temperaturen an beiden Orten so hoch sind und das Eis dort gleichzeitig schmilzt, ist ungewöhnlich. Das sei kein gutes Zeichen, wie der Meterologe Matthew Lazzara sagte. In Bezug auf die Antarktis ergänzte er: „Das sind Temperaturen, die man normalerweise im Januar sehen sollte, nicht im März. Der Januar ist der Sommer dort. Das ist dramatisch.“

Für den Moment halten Lazzara und der Wissenschaftler Walt Meier insbesondere das Phänomen in der Antarktis für einen zufälligen und singulären Vorfall. Noch sei das kein Indiz für den Klimawandel. Wenn es aber erneut oder gar mehrmals vorkommt, müsse man sich wirklich Sorgen machen und das Ereignis als Teil der globalen Erwärmung interpretieren.

Die Wärmeentwicklung an den Polen muss also weiter beobachtet werden. Schon jetzt ist klar, dass der Eis-Schwund in der Arktis „unerwartet“ und „beunruhigend“ ist.

Quellen: Tagesschau, Associated Press

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