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Elektroautos: Psychologe erklärt den Hass gegen die Stromer

Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich Themen wie die Mobilitätswende stark emotional aufgeladen. Doch wie konnte das passieren?

Logos unterschiedlicher Automobilmarken
© Getty Images/RONNY HARTMANN/AFP/Beata Zawrzel/Jakub Porzycki/NurPhoto/Chesnot [M]

Der Kampf zwischen Verbrennern und Elektroautos läuft nun schon seit geraumer Zeit. Vor allem in den vergangenen paar Jahren gewann dabei der Klimafaktor mehr und mehr an Relevanz. Auffällig wird in den unzähligen Debatten, die in dieser Spanne schon geführt wurden, die starke Abneigung, die viele gegen die Stromer hegen – ohne sie wirklich erklären zu können.

Woher kommt der Hass auf Elektroautos?

Prof. Dr. Claus-Christian Carbon beschäftigt sich an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg mitunter mit dem Feld der Wahrnehmungspsychologie. Schon vor einigen Jahren setzte sich der Forscher in diesem Kontext mit der Abneigung vieler Menschen gegenüber Elektroautos auseinander.

„Menschen empfinden Abneigung meist aufgrund von Vorurteilen, Elektromobilität spielt hier keine Ausnahme“, erklärte Carbon nun im Gespräch mit EFAHRER.com „Man muss verstehen welcher Natur diese Vorurteile sind, um sie wirksam adressieren zu können.“ Eine Rolle spiele aber auch die „echte Wehmut“, die mit dem Abschied von den Verbrennern zusammenhänge.

Schon in der Ära der Pferde hätten Menschen auf das damals neue Automobil „eingehauen“. „Aggression und Unwohlsein gegenüber dem Innovativen“ hätten uns seitdem nicht wirklich verlassen. Umso wichtiger seien Debatten, um unterschiedliche Argumente und Standpunkte auszutauschen. „Mobilität ist ein wichtiges und emotionales Thema, es regt an, darüber zu sprechen.“

Objektiver debattieren

„Wir müssen ehrlich mit den Fürs und Wieders umgehen. Wir müssen langfristige Berechnungen gegenüber kurzfristigen Berechnungen vorziehen, denn es geht um ein sehr langfristiges Projekt.“

Prof. Dr. Claus-Christian Carbon

Es müsse klar sein, dass Hürden in Wirtschaft und Politik umgehend angegangen werden. Nur so könne man die mit Elektroautos verbundenen Probleme nachhaltig lösen. Zu ihnen gehören auch „ethische Aspekte des Abbaus von seltenen Erden, Lieferengpässen bei Lithium, Monopolstellungen bei Palladium und dergleichen“. Man müsse die Menschen begeistern, statt sie zu belehren.

Quelle: EFAHRER.com

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