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Hungrig im Sommer? Das Sonnenlicht hat einen überraschenden Einfluss drauf

Im Sommer strahlt die Sonne besonders intensiv und das hat auch einen Einfluss auf den Hunger. Das haben jetzt Forschende in einer neuen Untersuchung herausgefunden.

Mann isst ein Brötchen.
Das Sonnenlicht beeinflusst unseren Hunger. © imago images / YAY Images

Das Sonnenlicht nimmt auf viele Dinge auf der Erde Einfluss, sowohl positiv als auch negativ. Wer sich zu lange darin badet, riskiert zum Beispiel Hautkrebs, doch in moderaten Dosierungen bringt es auch jede Menge gesundheitliche Vorteile mit. Doch Forschende haben jetzt zusätzlich herausgefunden, dass die Sonneneinstrahlung den eigenen Hunger beeinflussen kann – in erster Linie sind Männer davon betroffen.

Hunger durch Sonnenlicht dank eines Hormons

Das haben Forschende aus Tel Aviv bei einer neuen Untersuchung festgestellt. Dabei mag es sich um nur scheinbar geringe Mengen handeln – 300 Kalorien mehr nahmen sie täglich zu sich, was in etwa zwei kleinen Kugeln Schokoladeneis mit Waffel entspricht. Über die Zeit hinweg sorgte der zusätzliche Hunger nichtsdestotrotz für eine Gewichtzunahme.

  • Übrigens: Viele achten bei der Benutzung von alter und neuer Sonnencreme auf eine Sache überhaupt nicht. Dabei ist sie sehr wichtig und Forschende sprachen sogar schon eine Warnung aus.

Diese Beobachtung machten sie anhand der analysierten Daten von 3.000 Personen. Um den zusätzlichen Pfunden auf den Grund zu gehen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler männliche und weibliche Freiwillige für 25 Minuten in die Mittagssonne gesetzt. Dabei fanden sie heraus, dass es nur in Männern zur verstärkten Ausschüttung des Hormons Ghrelin kam, das bekanntlich das menschliche Hunger- und Sättigungsgefühl reguliert.

UV-B-Strahlung sorgt für Ghrelin-Produktion

Bei Experimenten mit Mäusen kam man zum selben Ergebnis, wobei vor allem UV-B-Strahlen eine zentrale Rolle spielten. Zu den Ursachen für diesen Effekt vermuten die Forschenden einen durch die Einstrahlung entstehenden DNS-Schaden in den Hautzellen, der wiederum das Protein p53 aktiviert.

Dieses sorgt für die Ghrelin-Ausschüttung in den Fettzellen der Haut. Östrogen jedoch blockiert diesen Prozess mit p53, weshalb Frauen weniger durch die direkte Sonneneinstrahlung beeinflusst werden.

Ghrelin habe den Forschenden nach weitere, auch positive Nebeneffekte: So kann es Entzündungen und den Verschleiß der Herzmuskulatur reduzieren und den Blutdruck senken. Das Hormon stellt also den Zusammenhang zwischen Sonnenlicht und einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen dar.

Quelle: „Food-seeking behavior is triggered by skin ultraviolet exposure in males“ (Nature Metabolism, 2022)

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