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Zwei der ältesten Galaxien wurden jetzt entdeckt – sie könnten Aufschlüsse über den Urknall geben

Forscher haben im Weltall jetzt zwei neue Galaxien gefunden. Sie sollen besonders alt sein und könnten helfen, Neues über die Ursprünge des Universums zu erfahren.

Foto einer Galaxie.
Im Weltall wurden zwei besonders alte Galaxien gefunden. © imago images / Panthermedia

Zwar haben Forschende schon seit geraumer Zeit eine klare Vorstellung davon, wie alt das Weltall ungefähr sein muss. Doch nun haben sie eine Entdeckung gemacht, die ihnen womöglich langfristig dabei helfen kann, noch mehr über dessen Anfänge zu erfahren. Dank des James-Webb-Teleskops konnten sie nämlich zwei besonders alte Galaxien finden, deren Licht Milliarden Jahre auf dem Weg zu uns war.

Weltall: 13,4 Milliarden Jahre brauchte das Licht neu entdeckter Galaxien

Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor bei der NASA, hat in einem Tweet gesagt, dass wohl schon jetzt „Astronomie-Rekorde zu bröckeln“ beginnen. Hintergrund sind die neuen Entdeckungen durch das James-Webb-Teleskop. Dieses hat gleich zwei besonders alte Galaxien im Weltall ausgemacht – womöglich zwei der ältesten, die der Menschheit bekannt sind.

GLASS-z13 und GLASS-z11 werden diese genannt, wobei erstere Galaxie noch älter sein soll. Das Licht von dort soll ersten Erkenntnissen nach 13,4 Milliarden Jahre gebraucht haben, bis es für uns sichtbar geworden ist. Da sich das Universum weiter ausdehnt, soll sich die Entfernung zur Lichtquelle aber mittlerweile auf 33 Milliarden Lichtjahre belaufen, wie der Physiker und ehemalige NASA-Mitarbeiter Dr. James O’Donoghue ebenfalls bei Twitter anmerkte.

GLASS-z11 ist besonders interessant

Die Nummern in den Namen stehen übrigens für die sogenannten Rotverschiebungen des Lichts. Denn während dieses auf dem Weg durchs Weltall ist, wird es durch die Ausdehnung des Universums und das Auseinanderdriften der abstrahlenden Objekte ins Rote und schließlich ins Infrarot verschoben. Die ältesten Galaxien weisen Werte zwischen elf und 13,3 auf – also ähnlich der Neuentdeckungen.

Bemerkenswert ist bei ihnen, dass erste Modelle darauf hindeuten, dass sie nur einige wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall schon Milliarden Sonnenmassen aufzeigten. GLASS-z11 soll sogar beinahe scheibenförmig sein – also fast so wie unsere Milchstraße.

Neue Gelegenheiten für Urknallforschung dank James-Webb-Teleskop

Der Untersuchung am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics ist zu entnehmen, dass die beiden Galaxien in einem Programm gefunden wurden, in dem die Messergebnisse des Teleskops innerhalb der ersten fünf Monate direkt veröffentlicht werden. Es besteht durchaus die Chance, dass sich in den Daten noch mehr solcher Funde verstecken. Dies könnte die Erforschung es Urknalls vom Weltall weiter voranbringen. Die Erkenntnisse müssen jedoch noch von unabhängiger Seite aus bestätigt werden.

Quellen: „Two Remarkably Luminous Galaxy Candidates at z ≈ 11 − 13 Revealed by JWST“ (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, 2022), Twitter / Thomas Zurbuchen, Twitter / Dr. James O’Donoghue

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