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Kernfusion: Deutscher Reaktor übertrifft Bestwerte ums 17-fache – „Meilenstein“

Wissenschafter*innen des Max-Planck-Instituts in Deutschland haben ein neues Experiment in der Kernfusion gewagt. Der Reaktor hat alle Erwartungen übertroffen.

Kernfusion
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Obwohl die Kernfusion als Energiemethode der Zukunft gehandelt wird, ist sie vielen Herausforderungen unterworfen. Stets muss eine enorme Menge an Energie in den Reaktor eingespeist werden. Was herauskommt, deckt diese Werte jedoch kaum. Für eine gewinnbringende Kernfusion tüfteln daher Forschende auf der ganzen Welt nach der besten Methode. In Greifswald tragen die mehrjährigen Umbauarbeiten an einem Reaktor nun erste, vielversprechende Früchte. Man feiert einen Meilenstein.

Kernfusion: Bestmarke nach drei Jahren Umbau übertroffen

„Ziel der Fusionsforschung ist es, ein klima- und umweltfreundliches Kraftwerk zu entwickeln. Ähnlich wie die Sonne soll es aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen. Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik verfolgt dabei den Weg der magnetischen Fusion.“, erklären die Forschenden aus Greifswald zu dem neuen Experiment.

Nach einer dreijährigen Pause, in der Anpassungen am Fusionsreaktor vorgenommen wurden, ist die hochmoderne Gerätschaft nun wieder in Betrieb. Zum Ziel nahm man sich einen Energieumsatz von einem Gigajoule zu erreichen. Diese Marke haben die Forschenden nun übertroffen.

Ganze 1,3 Gigajoule ließen sich bei der Kernfusion produzieren. Vor dem Umbau waren es lediglich 0,75 Megajoule. Entsprechend übertraf man den vorherigen Rekord hier um das 17-fache. Als Hauptgrund führen die Forschenden die Optimierung von Heiz- und Kühlsystemen an. Die Wandelemente des Reaktors sind nun mit einer Wasserkühlung versehen. Außerdem sorge nun ein erweitertes Heizsystem dafür, dass in die Forschenden in Greifswald „doppelt so viel Leistung in das Plasma einkoppeln wie vorher“, erklärt die Pressemitteilung zum Kerfunsionsexperiment.

8 Minuten lang aufrecht erhalten

Besonders beeindruckend ist jedoch, dass die Reaktion immerhin ganze acht Minuten aufrechterhalten werden konnte. Von außen betrachtet klingt das nicht viel. Doch für die Forschenden ist das ein wichtiger Schritt zur Meisterung der Methode. „Nur wenn es gelingt, kontinuierlich große Energiemengen ins Plasma einzukoppeln und die entstehende Wärme wieder abzuführen ist ein Kraftwerksbetrieb möglich.“, heißt es daher weiterhin.

Man nimmt sich entsprechend vor binnen der kommenden Jahre auf diesem „Meilenstein“ aufzubauen. Durch die Ausstattung des Fusionsreaktors sind die Forschenden auch guter Dinge. Immerhin verfügt das Gerät in Greifswald über die größte Kühl- und Heizanlage. Diese sei auch für den aktuellen Durchbruch in der Kernfusion verantwortlich. Den Energieumsatz will binnen weniger Jahre auf 18 Gigajoule erhöhen. Dabei soll das Plasma 30 Minuten stabil gehalten werden.

Quelle: Max-Planck-Institut

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