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Archäologischer Fund: Rätselhafte Städte entdeckt – sie beherbergen etwas, das niemand bisher kannte

In Guatemala machten Forschende einen besondere Entdeckung. 417 Maya-Städte sowie die ältesten Autobahnen der Welt.

Alte historische Ruine
© iktomi - stock.adobe.com

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Unter 1.350 Quadratkilometern des Dschungels El Mirador im Norden Guatemalas haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 417 Städte entdeckt. Der archäologische Fund lässt sich auf etwa 1000 vor Christus (v. Chr.) zurückdatieren, wobei die einzelnen Orte durch fast 177 Kilometer „Superautobahnen“ miteinander verbunden sind.

Dieser archäologische Fund erstaunt

Das neu entdeckte, verborgene Netzwerk bezeichnen die Forscher als „das erste Autobahnsystem der Welt“, wie The Washington Post berichtet. Der archäologische Fund, ein ausgedehntes Straßen- und Städtenetz mit ausgeklügelten zeremoniellen Komplexen, hydraulischen Systemen und landwirtschaftlicher Infrastruktur, deutet darauf hin, dass die alte Maya-Zivilisation weitaus fortschrittlicher war als bisher angenommen.

Kartiert hatte man das Gebiet seit 2015 mit Lidar-Technologie, einer fortschrittlichen Art von Radar. Dadurch lassen sich auch Dinge aufdecken, die durch dichte Vegetation und das Blätterdach der Bäume verborgen sind. Den Forschenden brachte dieses Vorgehen Beweise für ein gut organisiertes wirtschaftliches, politisches und soziales System, das vor etwa zwei Jahrtausenden funktionierte.

Die Entdeckung gibt Anlass, die gängige Vorstellung zu überdenken, dass die Menschen der mittleren bis späten vorklassischen Maya-Zivilisation (1000 v. Chr. bis 250 n. Chr.) nur Jäger und Sammler waren, sagt Richard Hansen, Forschungsprofessor für Archäologie an der Idaho State University und Hauptautor einer Studie über den archäologischen Fund.

„Wendepunkt“ in der Menschheitsgeschichte

Diese Funde in der Dschungelregion stellen einen „Wendepunkt“ im Denken über die Geschichte Amerikas dar, so Hansen. Die Lidar-Funde haben „ein ganzes Volumen menschlicher Geschichte aufgedeckt, das wir bisher nicht kannten“, da es nur wenige Artefakte aus dieser Zeit gibt, die wahrscheinlich durch spätere Bauarbeiten der Maya verschüttet und dann vom Dschungel bedeckt wurden.

El Mirador gilt seit langem als „Wiege der Maya-Zivilisation“. Rick Chacon, Professor für Anthropologie an der Winthrop University in Rock Hill, S.C., sagt, die Forschung „wirft ein Licht darauf, wie die alten Maya ihre lokale Umwelt erheblich veränderten, und sie verbessert unser Verständnis davon, wie soziale Komplexität entstand“. Chacon war nicht an der Forschung beteiligt.

Quellen: The Washington Post, Cambridge University

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