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Archäologischer Fund: Uralte Skelette beweisen – so begrub man früher Menschen

Ein archäologischer Fund in Spanien ist eigentlich schon seit Jahrzehnten bekannt. Aber erst jetzt konnte man ihm neue Beweise entlocken.

KI-generiertes Bild mit einem Totenschädel in einer Höhle.
© FatiF - stock.adobe.com

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Bei einem älteren archäologischen Fund fanden Forscherinnen und Forscher jetzt neue Hinweise. Sie zeigen, wie Menschen früher beigesetzt wurden und dass man dafür richtige Rituale hatte – viel früher, als man zunächst annahm.

Archäologischer Fund: Forscher korrigieren Entdeckung in Galería del Sílex

Die Galería del Sílex, „Feuersteingalerie“ auf Deutsch, fand man bereits 1972 in der spanischen Sierra de Atapuerca. Die Höhle war seit dem Ende der Bronzezeit versiegelt und blieb seit Tausenden von Jahren unberührt. Dieser archäologische Fund sollte aber trotz vorheriger Untersuchungen neue überraschende Erkenntnisse enthüllen, wie eine Forschungsgruppe in ihrer Studie jetzt beschreibt.

Neue Beweise zeigen nun, dass die alte Stätte wohl als Begräbnishalle genutzt wurde, die von der frühen Jungsteinzeit (Neolithikum) bis zur Bronzezeit existierte. Bis dato gab es nur sehr wenige Hinweise darauf, wie frühe Menschen ihre Verstorbenen beigesetzt hatten. Und bislang ging man davon aus, dass man auf der spanischen Halbinsel in der Jungsteinzeit Tote im Boden vergrub.

Neue Analysen aus der Galería del Sílex deuten etwas ganz anderes hin. Nachdem man fälschlicherweise menschliche Überreste der Bronzezeit zuschrieb, stammen diese in Wahrheit aus dem Neolithikum. Das zeigen Keramikbehälter aus der Zeit, die mit den Toten in einigen Gruben innerhalb der Halle gefunden wurden. Weiterhin gibt es dort Wandmalereien, Felsgravuren und Überbleibsel von Tieren.

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So begrub man früher Menschen

Zwei verschiedene Sätze an menschlichen Überresten schaute man sich für die neue Untersuchung genauer an. Dabei fiel auf, dass jeder einzelne von ihnen am Boden einer Grube platziert wurde, die jeweils 300 Meter vom Eingang der Höhle entfernt sind. Insgesamt sollen vier Personen dort gelegen haben. Auswertungen zeigten, dass sie aber nicht zur ähnlichen Zeit starben: Eine stammt wohl aus der Zeit 1.880 bis 1.690 vor Christus, die drei anderen jedoch datierte man auf eine Epoche zwischen 5.307 und 4.897 vor Christus – mehrere Tausend Jahre liegen also zwischen ihnen.

Bei einem Skelett könnte es sich um ein erst 13- bis 14-jähriges Mädchen handeln, das neben sechs Keramikbehältern in einer Grube beigesetzt wurde. Man glaubt, dass die Behälter als zusätzliche Opfergabe zum Begräbnis fungierten. Deswegen, und wegen der offenkundig bewussten Platzierung der Toten weit weg vom Eingang, geht man davon aus, dass die Nutzerinnen und Nutzer der Galería del Sílex zu den ersten Menschen in der Region überhaupt zählten, die komplexe Beisetzungsrituale entwickelten. Diese waren definitiv ungewöhnlich für die damalige Zeit.

Zuvor waren in der Gegend lediglich zwei andere Höhlen mit Funden neolithischer Menschen bekannt. Diese fand man aber in einem eher heimischen Kontext und nicht an einem speziell dafür vorgesehenen Ort. Es könnte von daher sein, dass die Galería del Sílex von besonderer Bedeutung für die damaligen Menschen war. Dieser archäologische Fund deutet demnach auf eine komplexe und weiterentwickelte Gesellschaft mit einer reichen Kultur und einem Glaubenssystem hin, was bis dato unbekannt war.

Quelle: „Early Neolithic human remains from Galería del Sílex in Sierra de Atapuerca, Burgos, Spain“ (Quaternary Science Reviews 2023)

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