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Archäologischer Fund: Hier hielt sich eine bislang unbekannte Sprache versteckt

Ein neuer archäologischer Fund offenbarte jüngst etwas Erstaunliches. Auf einer Tafel entdeckte man eine bislang unbekannte Sprache.

Person bei einer Übung für eine archäologischen Ausgrabung.
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Denkt man an archäologische Funde, kommen einem womöglich zunächst „handfeste“ Beispiele in den Sinn: Knochen, uralte Gegenstände oder Ruinen werden des Öfteren ausgegraben. Eine neue Entdeckung geht aber darüber hinaus und förderte eine neue Sprache zutage.

Archäologischer Fund: Neue indogermanische Sprache bei den Hethitern

Wie die Uni-Würzburg in einer Mitteilung berichtet, konnten Forscherinnen und Forscher den neuen archäologischen Fund in der Türkei machen. Am Ort des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes Boğazköy-Hattuša lag einst die Hauptstadt der Hethiter, eine westasiatische Großmacht, die von 1.650 bis 1.200 vor Christus existierte.

Seit mehr als 100 Jahren finden dort schon Ausgrabungen statt, im Zuge derer man knapp 30.000 Tontafeln zutage gefördert wurden. Auf ihnen sind in der Regel Texte in hethitischer Sprache, welche zu den indogermanischen gezählt wird, und der vorherrschenden Sprache in Boğazköy-Hattuša verfasst. Doch in einem neu gefundenen Ritualtext befindet sich auch eine Rezitation einer bislang unbekannten Sprache.

Das soll allerdings keine große Überraschung sein. Denn „die Hethiter waren in einzigartiger Weise daran interessiert, Rituale in fremden Sprachen aufzuzeichnen“, wie Professor Daniel Schwemer erklärt.

Auch spannend: Es muss nicht eine neue Sprache sein, damit sich eine Entdeckung dem Verständnis der Forschung entzieht. Wir nennen dir sieben archäologische Funde, die für Rätselraten sorgen.

Bedeutung bleibt noch unklar

Solche Schriften wurden damals von Bediensteten des damals regierenden Königs verfasst und spiegeln verschiedene syrische, anatolische und mesopotamische Milieus und Traditionen wider. Dadurch gewähren sie Einblicke in frühe sprachliche Landschaften der Region, wo nicht nur hethitisch gesprochen wurde.

Aus dem jetzigen archäologischen Fund geht hervor, dass die neue Sprache wohl zu einem Land mit der Bezeichnung Kalašma gehörte. Professorin Elisabeth Rieken von der Uni-Marburg zufolge soll sie zu den anatolisch-indoeuropäischen Sprachen zählen und Merkmale mit dem Luwischen teilen. Wie eng die Verwandtschaft zu anderen Sprachen der damaligen Zeit ist, muss aber noch näher untersucht werden. Gegenwärtig ist der rezitierte Text noch unverständlich.

Quelle: Uni-Würzburg

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