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Evolution neu gedacht: Forscher entdecken angeblich „fehlendes Naturgesetz“

Forschende arbeiten stetig daran, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln. Nun wollen sie ein neues Naturgesetz entdeckt haben.

Hand mit verschiedenen Symbolen darüber
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Vom Affen zum Menschen: An diesem Punkt war die Wandlung vollendet

Der Zeitpunkt, wann der Affe sich zum Menschen entwickelte, ist schwer zu bestimmen.Vor rund 300.000 Jahren soll der Homo sapiens geschaffen worden sein.Aber erst vor rund 65.000 Jahren schuf der Mensch Werkzeuge, Artefakte und Kunst.

Über die Weiten des Kosmos hinaus zeigt sich die Evolution nicht nur als biologische Erzählung, sondern als grundlegendes Prinzip. Diese faszinierende Perspektive wird von einem vielfältigen Team von Forschenden, darunter Astrobiologen, Philosophen und Physikern, vertreten. Sie vermuten, dass die Evolution nur Teil eines „fehlenden Naturgesetzes“ ist. Ihre zentrale These legt nahe, dass die Reichweite dieses Paradigmas über die Biologie hinausgeht und Systeme, ob lebendig oder unbelebt, zu erhöhter Komplexität, Vielfalt und Strukturierung antreibt.

Neues Naturgesetz vermutet

Diese transformative Idee stellt die Evolution als universelles Phänomen dar, das in Sternen, Molekülen, Gewebe und Mineralien deutlich wird. Michael Wong, der leitende Astrobiologe der Studie der Carnegie Institution for Science, betont: „Das Universum gedeiht auf Neuheit, und jene Kombinationen, die stabil bleiben, ebnen den Weg für eine kontinuierliche Evolution.“ Dieses Konzept werde lebhaft in dem Lebenszyklus der Sterne illustriert, die aus einfachsten Elementen eine Vielzahl von Elementen und Isotopen hervorbringen. Ebenso spiegele die mineralogische Evolution der Erde, die in über 5.900 bekannten Mineralspezies gipfelt, dieses universelle evolutionäre Prinzip wider.

Im Mittelpunkt dieses neu vorgeschlagenen Gesetzes stehen drei Attribute, die diese sich entwickelnden Systeme gemeinsam haben: das Potenzial für eine breite Palette von Konfigurationen, Prozesse, die vielfältige Anordnungen fördern, und eine Vorliebe für Konfigurationen, die eine Funktion erfüllen. Dies deutet auf eine zugrunde liegende Verbindung hin. Es legt auch nahe, dass eine gemeinsame evolutionäre Sprache verschiedene Systeme überspannt, möglicherweise verwurzelt in der Übertragung und Übersetzung von Informationen.

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„Evolution gibt es überall“

„Charles Darwin hat die Art und Weise, wie sich Pflanzen und Tiere durch natürliche Auslese entwickeln, mit vielen Variationen und Merkmalen von Individuen und vielen verschiedenen Konfigurationen, sehr anschaulich beschrieben“, sagt Mitautor Robert M. Hazen von Carnegie Science, einer der Leiter der Forschungsarbeit.

Das Team erweitert Darwins klassische Theorie und führt die ‚Auswahl nach Funktion‘ als Eckpfeiler dieses universellen Naturgesetzes ein. Sie identifizieren drei zentrale Funktionstypen, die Systeme aufweisen können: ’statische Persistenz‘, die Stabilität aufrechterhält; ‚dynamische Persistenz‘, bei der Systeme konstante Energiequellen nutzen; und ‚Neuheitengenerierung‘, die eine inhärente Tendenz der Systeme widerspiegelt, neue und oft überraschende Konfigurationen oder Eigenschaften hervorzubringen.

„Das Universum bringt neue Kombinationen von Atomen, Molekülen, Zellen usw. hervor“, erklärt Dr. Wong. „Diejenigen Kombinationen, die stabil sind und noch mehr Neues hervorbringen können, werden sich weiter entwickeln. Das macht das Leben zum eindrucksvollsten Beispiel der Evolution, aber Evolution gibt es überall.“

Quellen: „On the roles of function and selection in evolving systems“ (Proceedings of the National Academy of Sciences, 2023); Carnegie Science Earth and Planets Laboratory

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