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Archäologischer Fund in München: Forschende entdecken Überreste einer Metropole

München war schon vor über 2.000 Jahren heißbegehrter Wohnraum. Ein archäologischer Fund legte die Überreste einer keltischen Mega-Siedlung frei.

Panoramaansicht der Stadt München.
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Eiszeit auf der Erde

Unsere Erde hat in den letzten 2,6 Millionen Jahren schon 50 Eiszeiten durchlebt. Diese wurden nur von wärmeren Perioden unterbrochen. Auch in der Zukunft kann der Blaue Planet wieder von einer Eiszeit übermannt werden.

Am Stadtrand von München soll eine neue Wohnsiedlung entstehen. Doch nun belegt ein archäologischer Fund, dass das Gebiet bereits vor Jahrtausenden bewohnt war. Schon die alten Kelten errichteten in der bayerischen Metropole eine Stadt. Deren Größe erstaunt Forschende.

Archäologischer Fund: Eisenzeitliche Großstadt in Bayern

Im Detail handelt es sich dabei um Überreste einer eisenzeitliche Keltensiedlung, auf die man dort stieß. Der archäologische Fund umfasst laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLfD) rund 2.800 Artefakte. Sie deuten darauf hin, dass die über 2.000 Jahre alte Siedlung für ihre Zeit ungewöhnlich groß gewesen sein muss.

Unter den Objekten befanden sich mehr als hundert Hausgrundrisse, sechs Brunnen und neun Gräber. Prof. Mathias Pfeil, Generalkonservator beim BLfD, schätzt die Größe der vorzeitlichen Großstadt auf rund 500 Bewohnerinnen und Bewohner. Diese Zahl sei für Siedlungen der Eisenzeit enorm hoch. „München ist und war groß“, erklärt Pfeil. „Schon vor 2.000 Jahren strömten die Menschen hierher, um sich in der damaligen Metropolregion niederzulassen“. Grund dafür waren vermutlich gute klimatische Bedingungen die eine erträgliche Landwirtschaft ermöglichten.

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Kelten waren nicht die einzigen Bewohner*innen

Aufgrund des fruchtbaren Bodens dürfte sich die keltische Siedlung innerhalb kurzer Zeit zu einer wahren eisenzeitlichen Großsiedlung entwickelt haben, heißt es vom BLfD. Wissenschaftlichen Einschätzungen nach bestand die prähistorische Stadt aus verschieden großen Fachwerkhäusern aus Holz und Lehm. Der archäologische Fund belegt die These, dass es in München schon in der Eisenzeit Massenansiedlungen gegeben haben muss, stellt Prof. Pfeil fest.

Bei den Kelten handelt es sich jedoch nicht um die einzigen historischen Anwohnerinnen und Anwohner der heutigen Landeshauptstadt. Neben eisenzeitlichen Relikten stießen Pfeil und sein Team bei den Grabungen auch auf Überreste aus der römischen Kaiserzeit. Im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. befand sich demnach auf dem selben Gebiet eine römische Streusiedlung. Diese fiel jedoch deutlich kleiner aus als jene aus der Eisenzeit. Dennoch fasziniert der archäologische Fund von antiken Landwirtschaftsgeräten und kostbaren Tafelgeschirr die Münchner Archäologinnen und Archäologen.

Quellen: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

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