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Forschende staunen über archäologischen Fund: 3.000 Jahre alte Ruinen deuten auf „komplexe Gesellschaft“ hin

Ein neuer archäologischer Fund zeichnet ein ungeahntes Bild vom Leben in der Bronzezeit. Unsere Vorfahren waren wohl höher entwickelt als bisher gedacht.

Ein Langhaus in einem bronzezeitlichen Dorf.
© Lars Johansson - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Lange hielt sich die Annahme, dass das Gebiet des heutigen Serbiens in der Bronzezeit unbewohnt war. Selbst wenn es dort einzelne Siedlung gab, so nahmen Forschende an, dürfte es sich um eher eine eher einfache Kultur und Gesellschaft gehandelt haben. Ein neuer archäologischer Fund lässt nun jedoch auf anderes schließen.

Archäologischer Fund: Reges Leben in entlegener Region

Das entlegene Karpatenbecken (auch Pannonische Tiefebene) in Serbien stand nur selten im Fokus archäologischer Grabungen. Das änderte sich als im Jahr 2015 Google Earth-Aufnahmen ungewöhnliche Bodenstrukturen und Erdflecken aufzeigten, unter denen sich womöglich Grundrisse frühzeitlicher Gebäude verbargen.

Womöglich stand dort gar ein für seine Zeit sogar recht großes Dorf. Neue Untersuchungen vor Ort sollten darüber Auskunft geben. Tatsächlich belegt ein neuer archäologischer Fund nun eindeutig: Die Region war nicht nur bewohnt, sondern vergleichsweise modern.

Diese Erkenntnis hielten Studienleiter Barry Molloy und sein Team in einer aktuellen Studie fest. Bei Grabungen vor Ort konnten sie die Umrisse von rund hundert Hütten ausmachen. Diese dürften von etwa 1.600 bis 1.200 vor Christus bewohnt gewesen sein. Weitere archäologische Funde wie Mahlsteine, Töpfe und bronzene Artefakte bestätigen, dass nahe des Tisza-Flussbettes reges Leben geherrscht haben musste.

Schockierende Geschichte: Dieser archäologische Fund aus der Jungsteinzeit erzählt die Geschichte eine grausamen „Kopfjagd“.

„Komplexe und gut organisierte Gesellschaft“

„Die hellen Erdflecken folgen keiner bestimmten Ausrichtung, sondern sind gleichmäßig verteilt und liegen einige Dutzend Meter voneinander entfernt“, erklärt Hauptautor Molloy den archäologischen Fund gegenüber Live Science. Dies deute daraufhin, dass in den Hütten Großfamilien gelebt haben, die miteinander im Einklang agierten. Insgesamt legen die antiken Spuren nahe, dass die damaligen Bewohner eine „komplexe und gut organisierte Gesellschaft“ bildeten.

Womöglich könnte die über 3.000 Jahre alte Siedlung sogar ein bedeutendes europaweites Handelszentrum gewesen sein. Bei Grabungen stießen Archäologinnen und Archäologen auf Überreste von Stadtmauern und Gräben. Es sei also gut möglich, dass sich die damaligen Einwohnerinnen und Einwohner vor feindlichen Eindringlingen verteidigen mussten.

Ob Angriffe und Plünderungen dazu führten, dass man die Siedlung nach rund 400 Jahren wieder aufgab, lässt sich jedoch nicht beweisen. „Es ist genauso gut möglich“, erläutert Molloy, „dass sie schlicht mobiler wurden und sich weniger eingeschränkt in der Landschaft bewegten“. Weitere Untersuchungen vor Ort sollen bald auch dieses Geheimnis lüften, hoffen die Forschenden.

Auch spannend: Starb der sagenumwobene Pharao Tutanchamun bei einem Unfall oder war es Mord? Dieser archäologische Fund könnte das Geheimnis endlich lüften.

Quellen: „Resilience, innovation and collapse of settlement networks in later Bronze Age Europe: New survey data from the southern Carpathian Basin“ (PLOS ONE, November 2023); Live Science

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