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Alte Knochen entlarven Kolumbus-Mythos – darauf deuten sie hin

Als eine der bekanntesten Figuren der Menschheitsgeschichte ranken sich um Christoph Kolumbus zahlreiche Mythen. Davon stimmen aber längst nicht alle.

Spanische Segelschiffe vor einer Küste
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Wissenschaftler*innen der Universitäten Basel und Zürich haben in alten Knochen aus Brasilien genetische Spuren von Treponema pallidum gefunden. Diese rund 2.000 Jahre alten Knochen stellen den ältesten bekannten Beleg für Krankheiten dar, die der Syphilis ähneln. Dieser Befund hinterfragt die bisherige Vermutung, dass Syphilis erst nach der Reise von Christoph Kolumbus im Jahr 1492 von Amerika nach Europa eingeschleppt wurde.

Christoph Kolumbus doch kein Syphilis-Bringer?

Das internationale Team, geleitet von Professorin Verena Schünemann, analysierte Knochen aus Santa Caterina, Brasilien. Sie extrahierten antike DNA, die das Vorhandensein des Treponema pallidum endemicum-Stamms zeigte. Dieser Stamm verursacht Bejel, eine nicht-venereale Treponemal-Krankheit, was darauf hindeutet, dass syphilisähnliche Krankheiten in Brasilien lange vor dem Kontakt mit Europäer*innen existierten.

Die Studie hinterfragt die Theorie, dass Kolumbus‘ Crew Syphilis nach Europa gebracht hat. Syphilis verbreitete sich in Europa ab dem späten 15. Jahrhundert, besonders in Hafenstädten. Doch das Fehlen von sexuell übertragbaren Syphilis-Stämmen im präkolumbianischen Südamerika legt nahe, dass Europa möglicherweise schon vor Kolumbus Treponematosen hatte.

Die Forscher*innen nutzten moderne Laborverfahren, um die historische Verbreitung der Krankheitserreger nachzuverfolgen. Sie wandten die Analyse des horizontalen Gentransfers an, was auf evolutionäre Austauschvorgänge bei Bakterien hinweist. Diese Analyse deutet auf eine Divergenz der Unterarten hin, die verschiedene Treponemal-Infektionen verursachen.

Potenzial für zukünftige Entdeckungen

Der Vergleich von antiker und moderner Pathogen-DNA liefert Einblicke in die Entstehung der Treponema pallidum-Familie. Die Forscher*innen schätzen, dass diese Krankheitserreger zwischen 12.000 und 550 vor Christus (v. Chr.) entstanden sind. Dieser Zeitrahmen geht deutlich über frühere Annahmen zum Ursprung dieser Krankheiten hinaus.

Fortschritte in der Analyse von prähistorischer DNA bieten Potenzial für zukünftige Entdeckungen. Diese Techniken könnten helfen, den Ursprung anderer Krankheiten, einschließlich der venerischen Syphilis, aufzudecken. Die Studie verdeutlicht die Rolle der modernen Wissenschaft bei der Aufdeckung der Geschichte von Krankheiten und deren Auswirkungen auf die menschliche Geschichte.

Quellen: „Redefining the treponemal history through pre-Columbian genomes from Brazil“ (Nature, 2024)

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Dieser Artikel wurde mit maschineller Unterstützung (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

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