Veröffentlicht inScience

In Wales: Archäologen machen überraschenden Fund – „dieser Schatz ist ungewöhnlich“

Bei archäologischen Funden handelt es sich nicht in jedem Fall um Ruinen oder antiken Schmuck. Manchmal ist es auch nur ein Toilettenlöffel.

Älterer Mann bei einer Ausgrabung
© Sebastian - stock.adobe.com

7 bizarre Ausgabungen in Ägypten, die heute noch Fragen aufwerfen

Die antike ägyptische Kultur steckt auch heute noch voller Rätsel. Wir zeigen dir 7 bizarre Ausgabungen in Ägypten, die auch heute noch Fragen aufwerfen.

In Wales, Großbritannien, haben Forschende zahlreiche archäologische Funde gemacht. Zu den Fundstücken gehören neben verschiedenen Bronzeobjekten auch ein römischer silberner Ligula, der auch als „Toilettenlöffel“ bekannt ist. Dieser längliche Löffel, der ursprünglich gerade war, wurde an zwei Stellen gebogen.

Archäologischer Fund in Wales

In der Bronzezeit nutzten die Menschen Toilettenbestecke meist zur allgemeinen Körperpflege. Häufig umfassten sie Pinzetten, Kratzer und Ohrlöffelchen. Doch auch Toilettenlöffel waren nicht selten. Sie aber dienten, berichtet das Museum Wales in einer Pressemitteilung, vor allem der Entnahme von Kosmetika und Parfüms aus Flaschen mit langem Hals und ihrer Anwendung im Gesicht oder am Körper. Auch bei medizinischen Prozeduren sollen die Löffel zum Einsatz gekommen sein.

Besonders eindrucksvoll ist der archäologische Fund, wenn man seine Implikationen berücksichtigt. „Ligulae aus Silber werden im Gegensatz zu den häufigeren Exemplaren aus Kupferlegierungen häufiger mit diesen medizinischen Anwendungen in Verbindung gebracht“, erklärt das Museum, „möglicherweise aufgrund der antimikrobiellen Eigenschaften von Silber“. Dieser Löffel liefere daher wertvolle archäologische Belege für medizinisches Wissen und persönliche Hygienepraktiken im römischen West-Britannien.

Auch interessant: Über 600 Jahre altes Geheimnis enthüllt: Das entdeckte man im Kopf einer Statue

„Dieser Schatz ist ungewöhnlich“

Sieben weitere Artefakte entdeckte Mark Herman schon 2019 bei Metalldetektierarbeiten in der Gemeinde Pendoylan im Vale of Glamorgan. Sie umfassen Teile zweier Brozeschwerter sowie fünf Bronzebeile mit Tüllen, die das Team des Museums auf 1.000 bis 800 vor Christus (v. Chr.) schätzte.

„Dieser Schatz ist ungewöhnlich, da er Fragmente von zwei Schwertern enthält, von denen eines ein Fragment einer Klingenspitze mit Zierrillen ist, das in Nordwestfrankreich hergestellt wurde“, erklärte Chris Griffiths, ein Doktorand des Amgueddfa Cymru am Museum Wales und der University of Reading. „Dieses kleine Schwertfragment ist daher ein wichtiger Teil einer viel umfassenderen Geschichte, die die Menschen, die in der Gemeinde Pendoylan lebten, mit denen verbindet, die vor rund 3.000 Jahren in Nordwestfrankreich lebten.“

Quellen: Museum Wales

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.