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Archäologischer Fund: Objekt in England erstaunt selbst Forscher

Immer wieder kommt es zu Überraschungen bei Ausgrabungen. So auch in England, wo man etwas entdeckte, das nicht erwartet wurde.

Archäologische Ausgrabung mit verschiedenen Werkzeugen.
© Mariana Rusanovschi - stock.adob

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Bei Untersuchungen in Kent, England, stießen Forschende auf eine besondere Darstellung des römischen Gottes Mercurius (oder auch Merkur). Bei dem archäologischen Fund handelt es sich nicht nur um ein rares Exemplar. Man bedauerte auch, was man ebenfalls daran entdeckte.

Archäologischer Fund: Darum ist er so selten

Wie es in einer Pressemitteilung zu dem archäologischen Fund heißt, legte man im Detail den Kopf einer Tonfigur frei, deren Alter auf rund 2.000 Jahre geschätzt wird. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigten sich begeistert, wie die Archäologin bei der Naturschutzorganisation National Trust, Natalie Cohen erklärte.

„Es ist unglaublich selten, dass man auf einen Kopf einer Merkur-Figur aus Pipeclay stößt. Der nur fünf Zentimeter große Kopf ist eindeutig als Merkur mit seinem geflügelten Kopfschmuck zu erkennen.“ Merkur ist der römische Gott der Finanzen, des Reisens, der Täuschung und des Handels.

Lesetipp: Dieser archäologische Fund ist ein „geometrisches Wunder“

Ein Detail ist „traurig“

Die Forschenden entdeckten das Objekt in Smallhythe Place, einer archäologischen Stätte in der Nähe des Flusses Rother. Im Mittelalter galt sie als wichtiges Zentrum des englischen königlichen Schiffbaus. Die neuen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich dort zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert auch eine römische Siedlung befand.

Die Tatsache, dass der archäologische Fund einen männlichen Gott darstellt, ist ebenfalls ungewöhnlich. So zeigen die meisten anderen Statuen wohl weibliche Gottheiten wie Venus, die Göttin der Liebe. Zudem stellt er ein Beispiel für die zentrale Rolle der Religion im antiken römischen Leben dar.

„Pipeclay-Figuren wurden hauptsächlich von Zivilisten für die private Religionsausübung in häuslichen Schreinen und gelegentlich in Tempeln und den Gräbern von oft kranken Kindern verwendet“, so Matthew Fittock, ein Experte für Keramikfiguren im römischen Britannien, in der Pressemitteilung.

Unzufrieden machte die Forschenden aber dennoch ein Detail: „Traurigerweise haben wir den restlichen Teil der Figur nicht gefunden.“ Man geht davon aus, dass die vollständige Statue den Gott einst in stehender Position darstellte, entweder in einen kurzen Mantel gehüllt oder nackt und mit einem Stab in der Hand, der als Caduceus bekannt ist und von zwei Schlangen umschlungen wird.

Es lässt sich zudem nicht mit Sicherheit sagen, warum die Statue zerbrochen wurde, vermutet wird derzeit aber ein Versehen.

Quellen: National Trust, The Guardian

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