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„Fluch des Pharaos“ – Forscher behauptet Tausend Jahre altes Rätsel gelöst zu haben

Der berühmte „Fluch des Pharaos“ aus dem Grab des Königs Tutanchamun, der angeblich Ursache für mehrere Todesfälle ist, sorgt bis heute für Angst und Schrecken. Nun will ein Wissenschaftler das Rätsel um den Mythos endlich gelöst haben.

Die Grabesmaske von Tutanchamun in einem Schaukasten im Museum.
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Aus historischer Sicht gilt die Entdeckung des Grabes von Pharao Tutanchamun als einer der faszinierendsten archäologischen Funde. In der Begräbnisstätte lagern über fünftausend Gegenstände, die einen Einblick in die Reise des ägyptischen Königshauses ins Jenseits gewähren. Doch die Bergung des Schatzes könnte über zehn Jahre dauern und damit tödliche Folgen für die Beteiligten haben. Das soll am „Fluch des Pharaos“ liegen.

Tutanchamun: Grab soll mit Fluch belegt sein

Der „Fluch des Pharao“ bezieht sich auf eine vermeintliche Strafe, die jene treffen soll, die die Ruhe der ägyptischen Pharaonen stören. Legendär ist diese aber in Bezug auf das Grab des Tutanchamun. Er wurde bekannt, nachdem eine Reihe von mysteriösen Todesfällen mehrere Personen traf, die alle an der Öffnung der Grabstätte im Jahr 1922 beteiligt waren. Dies umfasst zum Beispiel den Tod von Lord Carnarvon, der die Ausgrabung finanzierte. Er starb nur wenige Monate danach.

Insgesamt kamen sechs der 26 anwesenden Personen innerhalb eines Jahrzehnts durch Erstickung, Schlaganfall, Diabetes, Herzversagen, Lungenentzündung oder Vergiftung ums Leben. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der ungewöhnliche Todesfälle unter den Teilnehmenden weiter. Nun will ein Wissenschaftler das Jahrtausende alte Rätsel um den Fluch gelöst und die Ursache der Unglücke ermittelt haben.

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Antike Inschriften warnen vor den Gefahren

Der Forscher Ross Fellowes veröffentlichte in einer Fachzeitschrift erst kürzlich die These, dass die Ursache der Todesfälle wahrscheinlich eine zu hohe Radioaktivität war. Denn giftige Strahlungen von Uran und Giftmüll soll in dem Grab überdauert haben, seit es vor mehr als 3000 Jahren versiegelt wurde. Diese könnte so hoch sein, dass jeder, der mit ihr in Berührung kommt, mit großer Wahrscheinlichkeit eine tödliche Dosis davon abbekommt und an Krebs erkrankt.

Diese Theorie würde auch viele der Todesfälle nach der Graböffnung vor rund hundert Jahren erklären. Howard Carter, einer der erste Menschen, der Tutanchamuns Grab betrat, starb 1939 nach einem langen Kampf gegen das Hodgkin-Lymphom, das vermutlich durch eine Strahlenvergiftung verursacht wurde. Der britische Ägyptologe Arthur Weigall, der ebenfalls an der Öffnung des Grabes beteiligt war, starb 1934 im Alter von 54 Jahren an Krebs. Er war es, der maßgeblich zu der Verbreitung des Mythos um den Fluch beigetragen hat.

Fellow wirft auch die Frage auf, ob diejenigen, die die alten Gräber gebaut haben, bereits von den Giftstoffen wussten. Denn an den Wänden hat man bereits damals unheimliche Inschriften gefunden. Darauf war zu lesen: „Diejenigen, die dieses Grab brechen, sollen durch eine Krankheit sterben, die kein Arzt diagnostizieren kann“. Dies wurde bisher immer als Drohung verstanden, könnte nun aber auch als Warnung oder kluge Voraussicht gelesen werden.

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Ungewöhnlich viele Fälle von Krebs in Ägypten

Doch die Strahlenbelastung in Ägypten scheint nicht nur auf Tutanchamuns Grab beschränkt. Fellowes schreibt in seiner Studie, dass „sowohl die gegenwärtige als auch die antike ägyptische Bevölkerung durch eine ungewöhnlich hohe Inzidenz von hämatopoetischen Krebserkrankungen, dass heißt Knochen-/Blut-/Lymphknotenkrebs, gekennzeichnet ist, deren Hauptursache die Strahlenbelastung ist“.

So hat der Wissenschaftler ebenfalls darauf hingewiesen, dass „ungewöhnlich hohe Strahlungswerte in den Ruinen der Gräber des Alten Reiches dokumentiert wurden“, die sich auf verschiedene Stätten in Ägypten erstrecken. „Die Strahlung wurde mit einem Geigerzähler an zwei Stellen in Gizeh in der Nähe der Pyramiden gemessen“, fügt er hinzu. Außerdem sei das radioaktive Gas Radon auch in „mehreren unterirdischen Gräbern in Sakkara“ nachgewiesen worden. Alle diese Messungen wurden wie auch im Grab von Tutanchamun als „stark radioaktiv“ eingestuft.

Quelle: „The Pharaoh’s Curse: New Evidence of Unusual Deaths Associated With Ancient Egyptian Tombs“ ( Journal of Scientific Exploration, 2024)

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