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Wie den Garten gestalten? Forscher machen überraschenden Vorschlag

Es gibt wissenschaftliche Nachweise für einen schöneren Garten. Zumindest für alle, die es naturbelassen und tierfreundlich mögen.

Frau sitzt am Beet und pflückt Erdbeeren
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Engerlinge: Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen

Engerlinge: Die kleinen Maden sind im Garten eine echte Plage. Wie die Käferlarven erkannt, vorgebeugt und bekämpft werden können, zeigt das Video.

Mit dem Frühling geht es auch für viele wieder ab in den Garten. Dieser bedeutet allerdings je nach Vorstellung und Wünschen sehr viel Arbeit. Für alle, die dabei in erster Linie Wert auf möglichst viel Natur legen, gibt es dagegen einen ganz einfachen Trick. Und der ist sogar wissenschaftlich belegt.

Einfacher Trick: So holst du dir mehr Schmetterlinge in den Garten

Gerade naturbelassene Gärten sind für viele die ideale Oase, um sich vom alltäglichen Stress zu erholen. Dazu zählen neben entsprechenden Pflanzen auch jede Menge tierische Bewohner, die das kleine Ökosystem am Leben halten, aber auch für Entspannung und eine schöne Geräuschkulisse sorgen.

Willst du deinen Garten also auf ganz natürliche Weise auf Vordermann bringen, haben Forschende laut einer aktuellen Studie einen einfachen Rat: Mähe deinen Rasen nicht. Viele Gärtner*innen und Insektenfans leben zwar schon seit langem danach, nun jedoch wurde die Effektivität der Methode durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt.

Der Bericht, der im Fachjournal Science of The Total Environment veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Zahl der Schmetterlinge um bis zu 93 Prozent steigen kann, wenn man Teile des Gartens mit langem Gras verwildern lässt. Und das gilt nicht nur für ländliche, sondern auch für städtische Anlagen.

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Mehrere hunderte Gärten untersucht

„Wir wollten in der Lage sein, bewährte Gartentipps zu geben, die den Schmetterlingen zugute kommen, da wir wissen, dass viele Menschen helfen wollen. Diese Studie beweist zum ersten Mal, dass es mehr Schmetterlinge in den Garten lockt, wenn man ein Stück Gras lang wachsen lässt“, erklärte Dr. Richard Fox, wissenschaftlicher Leiter von Butterfly Conservation und Mitautor der Studie, gegenüber IFLScience.

Näher analysiert hatte man dazu Schmetterlingssichtungen aus mehr als 600 Gärten im Vereinigten Königreich, die von Bürgerinnen und Bürgern über einen Zeitraum von sechs Jahren gesammelt wurden. Die Resultate machten deutlich, dass langes Gras zu mehr Schmetterlingen und auch einer größere Artenvielfalt führte.

Selbst ein kleines Stückchen macht dabei anscheinend schon einen Unterschied. Den Forschenden zufolge kann schon das Belassen eines Teils des Grases dazu beitragen, die Rückkehr der Schmetterlinge zu fördern. Ebenso wie blühender Efeu, weil er den Insekten einen Brutplatz und eine Nektarquelle bietet.

„Die Natur befindet sich in einer Krise. 80 Prozent der Schmetterlinge sind seit den 1970er Jahren zurückgegangen, so dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen, um sie zu schützen“, appeliert Fox weiter. Wer also nicht nur einen schönen Garten, sondern auch der Natur helfen möchte, sollte die Methode in diesem Frühling ausprobieren.

Quellen: „Wildlife-friendly garden practices increase butterfly abundance and species richness in urban and arable landscapes“ (2024, Science of The Total Environment), IFLScience

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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