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Mitten in Berlin: „Einzigartiger“ archäologischer Fund begeistert Wissenschaftler

Archäologische Funde erwarten man häufig in Ägypten oder anderen fernen Gebieten. Doch auch mitten in Berlin lassen sich überraschende Entdeckungen machen.

Archäologischer Fund am Molkenmarkt
© Sulamith Sallmann - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Der Molkenmarkt in Berlin-Mitte kann sich inzwischen schon mit einigen archäologischen Funden brüsten. Die neueste Entdeckung ist aber vielleicht die größte. Der Projektleiter nennt sie sogar „einzigartig“.

Archäologischer Fund in Berlin: Äußerst seltene Statuen ausgegraben

Abbildungen von Heiligen sind gerade für das Mittelalter keine Seltenheit. Findet man jedoch mehrere Statuen, von deinen eine „nahezu unversehrt“ ist, mitten in Berlin, ist das durchaus ein bemerkenswerter archäologischer Fund. Von genau einem solchen berichtet nun das Landesdenkmalamt Berlin.

Demzufolge ist besonders die Statuette, also eine relativ kleine Statue von rund elf Zentimetern (cm), der Heiligen Katharina ein Highlight. Laut des Berliner Amtes stammt sie wohl aus dem 15. Jahrhundert, besteht aus Ton und ist ziemlich fein gestaltet. Auch eine Ton-Madonna samt Jesuskind mit einer Größe von etwa acht Zentimetern wurde entdeckt. Leider ist hier kein Kopf aufgefunden worden.

„Beide Heiligenfiguren sind für den Berliner Raum – und darüber hinaus – im archäologischen Kontext äußerst selten anzutreffen und bieten einen besonderen Einblick in die bürgerliche Frömmigkeit des Spätmittelalters“, erklärt Dr. Sebastian Heber, der Abteilungsleiter der Bodendenkmalpflege des Landesdenkmalamts Berlin.

Lesetipp: Erst im August diesen Jahres wurde ein weiterer archäologischer Fund auf dem Molkenmarkt publik. Dabei handelt es sich um etwas, was man nicht dort erwarten würde.

Archäologische Quelle Molkenmarkt

Darüber hinaus wurden Einzelteile von 188 weiblichen, ebenfalls etwa acht Zentimeter großen, Figuren entdeckt. Besonders: Alle dieser Figuren aus Keramik haben Einfassungen im Brustbereich, bei welchen Intarsien aus menschlichen Knochensplittern identifiziert wurden. Eberhard Völker, wissenschaftlicher Leiter des Projekts, hierzu: „Die hohe Anzahl der Figuren in einem geschlossenen Fundkontext und die erhaltenen Einlagen machen diesen Fund einzigartig“.

Der Molkenmarkt in Berlin ist aktuell ein wahrer Hort an archäologischen Funden. Die Berliner Morgenpost spricht von bislang rund 600.000 Funden seit Grabungsbeginn vor etwa fünf Jahren. Bis Ende 2025 wird hier weiter nach spannenden Entdeckungen gesucht. Und die Chancen stehen nach wie vor gut.

Quelle: Landesdenkmalamt Berlin, Berliner Morgenpost

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