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Tiefsee: Forscher machen neue Entdeckung auf dem Meeresboden – „einfach unglaublich“

Die Tiefsee ist der Stoff zahlreicher Mythen und Legenden. Nun konnten Forscher*innen auf deren Boden zahlreiche bisher unbekannte Strukturen entdecken.

KI-generiertes Bild eines Kraken in der Tiefsee.
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Die Ozeane auf unserer Erde stellen aus vielerlei Hinsicht für die Wissenschaft noch ein wahres Mysterium dar. Das liegt auch daran, dass sie bis heute nur zu einem Bruchteil erforscht sind, vor allem in Bezug auf die Tiefsee fehlen hier oft noch die technischen Möglichkeiten.

Tiefsee: Raumsonde untersucht Meeresboden

Mittels Sonar hat ein Forschungsteam nun die Ozeane genau kartiert und konnte so die bisher detaillierteste globale Karte des Meeresbodens erstellen, wie das Fachmagazin Science berichtet. Dabei haben sie über 200.000 Tiefseehügel entdeckt, dessen Existenz vorher nicht bekannt war.

Zu der Erkenntnis sind die Forscher*innen gelangt, in dem sie die Daten eines 1,2 Milliarden Dollar teuren Satelliten nutzten, der von der NASA und der französischen Raumfahrtbehörde CNES entwickelt wurde. Dieser kann die Meereshöhe auf wenige Zentimeter genau messen. Diese Fähigkeit war für die Entdeckung auch dringend notwendig.

Denn Tiefseehügel sind extrem schwer auf dem Meeresboden zu erkennen. Diese sanft gewellten Hügel erheben sich selten mehr als ein paar hundert Meter über die Tiefseeebene und reihen sich dann parallel aneinander. „Es ist einfach unglaublich“, sagt Yao Yu bezüglich der neuen Entdeckung. Er ist Meeresgeophysiker an der Scripps Institution of Oceanography und leitete die Kurzem veröffentlichte Studie.

Lesetipp: Forscher machen unerwartete Entdeckung auf dem Grund der Tiefsee

„In den kommenden Jahren werden wir bahnbrechende Ergebnisse erzielen“

Daneben konnten noch zahlreiche höhere Tiefseeberge entdeckt werden. Doch obwohl mit der neuen Technik schon viel erreicht wurde, bleibt für die Wissenschaft noch viel zu tun. Denn bisher wurden nur 25 Prozent des Meeresbodens mit Sonar kartiert. Die Forscher*innen blicken jedoch überaus positiv in die Zukunft. Denn die Raumsonde hat seit ihrem Start einwandfrei funktioniert.

„In den kommenden Jahren werden wir bahnbrechende Ergebnisse erzielen“, so Lee-Lueng Fu, Projektwissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der NASA. Ziel der Arbeit ist dabei nicht nur den Meeresboden zu kartieren, sondern auch Strömungen von Flüssen an Land und Wirbel im Ozean zu messen. Vor allem die riesigen, chaotischen Wirbel, die für viele Umwälzungen im Meer sorgen.

Daneben zeigt die mittel Sonar erstellte Karte zeigt auch die Unterwassertopografie, die die großflächigen Kräfte der Plattentektonik in abgelegenen und weitgehend unkartierten Polarregionen widerspiegelt. Diese Erkundung soll in Zukunft noch weiter vertieft werden. „Sie wird Orte aufzeigen, an denen es echte Anomalien und seltsame Dinge gibt“, so Larry Mayer, Direktor des Center for Coastal and Ocean Mappin der University of New Hampshire.

Quellen: Science, „Abyssal marine tectonics from the SWOT mission“ (Science 2024)

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