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„Seltener“ archäologischer Fund: Riesige militärische Struktur verblüfft Forscher

Viele Episoden auch der näheren Geschichte sind vergleichsweise unbekannt. Zum Beispiel, wie die Osmanen über Jahrhunderte am Mittelmeer herrschten.

Festung als archäologischer Fund.
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5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Wenn Forscher*innen einen archäologischen Fund machen, stellt man sich darunter meist ein altes Artefakt oder eine Ansammlung von Skeletten vor. Doch in einem Fall in Canakkale handelt es sich gleich um eine ganze Festung.

Archäologischer Fund: Alte Festung entdeckt

Canakkale, hierzulande unter dem Namen Gallipoli bekannt, ist eine Gegend im äußersten Nordwesten der Türkei. Historisch besitzt der Abschnitt große Relevanz, da sich östlich die Meerenge von Marmara, der Durchgang zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer, befindet. Aus diesem Grund war die Region immer hart umkämpft, wovon auch archäologische Funde zeugen. Einer davon ist ein spezielles Bauwerk.

So gelang es Forscher*innen des archäologischen Instituts der Onsekiz Mart-Universität, einen Fund zu machen, der einige Zeit zur Ausgrabung benötigte. Es handelt sich um ein 366 Jahre altes Fort, das dem Osmanischen Reich als Verteidigungsstellung diente, wie die Jerusalem Post berichtet. Errichtet wurde es offenbar von dem osmanischen Großwesir (etwa eine Art Kanzler) Köprülü Mehmed Pascha, der im späten 17. Jahrhundert in dem riesigen Imperium seiner Arbeit nachging.

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Dazu wurde das Bauwerk verwendet

Seit drei Jahren arbeiteten die Archäolog*innen unter der Leitung von Professor Dr. Turan Takaoğlu schon daran, die Ausgrabung fertigzustellen, was nun erfolgt ist. Dabei entdeckten sie unter anderem, dass es sich bei dem archäologischen Fund um keine reine Festung handelt, sondern um eine „Badfestung“. Vermutlich nutzten die Osmanen sie also nicht nur zu militärischen, sondern auch hygienischen Zwecken.

Der Name der Festung lautet Bozcaada, die vor allem in der Auseinandersetzung zwischen Osmanen und Venezianern eine wichtige Rolle spielte. So gelang es den Streitkräften der Republik Venedig, das Bauwerk 1657 zu erobern, mussten es jedoch gegen eine osmanische Belagerung schon ein Jahr später wieder aufgeben. Der archäologische Fund zeugt damit von den Kriegen und blutigen Kämpfen, die damals in der Region stattfanden. Für den Leiter der Ausgrabung, Professor Takaoğlu, handelt es sich damit um ein „sehr seltenes Beispiel“ für die Festungswerke, die diese Zeit symbolisieren.

Quellen: Jerusalem Post

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