Bei einem archäologischen Fund in der Nähe von London gelang es Forscher*innen, Hinweise auf ein antikes Ritual zu entdecken, das bislang unbekannt war. Die entscheidende Rolle spielt dabei ein einzigartiges Objekt aus einem Tierknochen.
Archäologischer Fund: Tierknochen mit Geschichte entdeckt
In der Gegend von London kam es bereits vor neun Jahren dazu, dass Wissenschaftler*innen eine uralte Grube ausfindig machten. Sie wurde wohl vor tausenden von Jahren dazu genutzt, dort menschliche und tierische Überreste abzulegen, welche vor allem aus dem ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus stammen. Immer wieder werden Teile dieses archäologischen Fundes analysiert, die Hinweise auf das damalige Leben geben können.
So geschah es auch nun, als die Forschenden ein seltsames Objekt untersuchten, das sich mitten unter dem Rest befand. Es handelt sich dabei um einen etwa 2.000 Jahre alten Hundepenis, der vor seiner Entsorgung mit rotem Ocker eingerieben wurde, wie Live Science berichtet. Da die Gegend in der Zeit, aus der der Gegenstand stammt, vom Römischen Reich kontrolliert wurde, steht dies vermutlich in Verbindung mit römisch-britischen Traditionen.
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Dazu wurde das Objekt benutzt
Eine Annahme bezieht sich darauf, dass der Phallus als Symbol im Römischen Reich viele Bedeutungen hatte. Unter anderem schenkte man sich Phallus-Figuren als Glücksbringer, insbesondere für Fruchtbarkeit. Darüber hinaus galt die Form auch als Schutz gegen böse Geister. Möglich ist daher eine Verwendung des archäologischen Fundes in beiden Kontexten, auch wenn die Forscher*inne vermuten, dass es eher um ein Fruchtbarkeitsritual ging.
Allerdings ist diese Praxis bislang komplett unbekannt. Möglicherweise war dies ein lokaler Brauch, der vor allem im römischen Britannien Anwendung fand. Der Wert des archäologischen Fundes ist deswegen so hoch, weil in Texten und Dokumenten die Traditionen einfacher Menschen kaum Erwähnung finden. Mithilfe solcher Objekte lässt sich daher besser rekonstruieren, wie das tägliche Leben der damaligen Menschen aussah.
Quellen: Live Science
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