Veröffentlicht inScience

Mysteriöser Fund im Iran: Forscher stoßen auf unterirdische Stadt

Von den über 400 historischen Stätten Abarkuhs zählen 147 als nationales Kulturerbe. Ihnen könnte sich nun ein weiterer archäologischer Fund anschließen.

Unterirdische Tunnel (Symbolbild)
© hawarie aradha - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Die historische Stadt Abarkuh liegt in der Provinz Yazd im Zentrum des Iran. Sie ist bekannt für ihre beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und ihre einzigartige Architektur, die die Geschichte und Kultur der Region widerspiegelt wie kaum eine andere Stätte. Damit ist die Stadt nicht nur von hoher Relevanz für den Tourismus, sondern auch für die Forschung, die dort bereits etliche bedeutende archäologische Funde zutage gefördert hat.

Archäologischer Fund unter Abarkuh

Unter fünf historischen Häusern Abarkuhs hat man nun eine unterirdische Stadt entdeckt. Bei der Entdeckung kamen miteinander verbundene Wege, Kammern und Aquädukte aus Stein ans Licht, die von beeindruckendem handwerklichem Können zeugen. Die Strukturen wurden offenbar genutzt, um Wasser zu leiten, Schutz zu bieten und den Alltag zu erleichtern.

Zunächst stießen Anwohner*innen zufällig auf unterirdische Räume. „Diese Kammern dienten speziellen Zwecken, und weitere Untersuchungen führten zur Entdeckung einer unterirdischen Siedlung“, erklärte Hossein Hatami, der Gouverneur von Abarkuh, gegenüber der Teheran Times. Steinwege führten wohl Wasser durch die Gänge und kühlten sie so, dass sie in den heißen Sommermonaten als angenehmer Zufluchtsort dienten.

Forschende vermuten, dass die Tunnel auch als Versteck bei Angriffen dienten, ergänzte Arkeonews unter Berufung auf die Islamic Republic News Agency (IRNA). In die Wege wurden Stufen integriert, damit die Bewohnenden leichter Zugang hatten und den Wasserfluss regulieren konnten. Allerdings bedarf es noch weiterer Untersuchungen, um diese neuen archäologischen Funde konkreter einzuordnen.

Auch interessant: Schauriger Fund unter Jerusalem: Archäologen entdecken „mögliches Portal zur Unterwelt“

Neues Kapitel einer reichen Geschichte

Luftaufnahmen und historische Funde zeigen, dass Abarkuh auf felsigem Grund erbaut wurde. Die Räume zwischen den Felsen wurden als Gärten genutzt, während darunter Wege und Aquädukte entstanden, um wichtige Orte zu verbinden und Wasser zu transportieren. Die Konstruktionen aus Stein ähneln Techniken aus der Zeit der Kadscharen, einer Dynastie, die im 18. Jahrhundert den Iran regierte. Besonders das traditionelle Qanat-System, unterirdische Wasserkanäle, spielte in dieser wüstenartigen Region eine zentrale Rolle.

Forschende schätzen Arkeonews zufolge, dass etwa 60 Hektar der historischen Altstadt von Abarkuh mit diesen unterirdischen Kanälen durchzogen sind. Leider wurden viele der Wege durch moderne Abwässer blockiert, was die vollständige Erforschung erschwert. Trotzdem haben Archäolog*innen bereits beeindruckende Teile der unterirdischen Stadt freigelegt. Die Rettung und weitere Untersuchung dieser Strukturen ist auch Hatami ein großes Anliegen, da sie wichtige Einblicke in die Geschichte der Region bieten.

Abarkuh zählt mehr als 400 historische Stätten, von denen 147 offiziell als nationales Kulturerbe registriert sind, sowie zahllose weitere archäologische Funde. Zu den bekanntesten gehören die über 4.000 Jahre alte Zypresse, eines der ältesten Lebewesen der Welt, und viele beeindruckende Bauwerke der persischen Architektur. Die Entdeckung der unterirdischen Stadt fügt dieser reichen Geschichte ein weiteres spannendes Kapitel hinzu.

Quelle: Teheran Times; Arkeonews

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.