Chinas Kaiser sind heute vielen wohl vor allem durch ihre gigantischen Grabmäler bekannt. Besonders das Mausoleum von Qin Shi Huang, bekannt für seine lebensgroße Terrakotta-Armee, dürfte einigen ein Begriff sein. Nun ist Forscher*innen in dem riesigen, archäologischen Fund eine neue Entdeckung gelungen.
Archäologischer Fund: Bezug zu uralten Quellen
Qin Shi Huang war Chinas erster Kaiser. Er soll nicht nur für die Einigung Chinas verantwortlich gewesen sein, sondern gab auch den Auftrag, eine gigantische Grabstätte zu errichten. Ein Komplex, dessen Bau 38 Jahre dauerte und an dem 700.000 Menschen beteiligt waren. Obwohl das Mausoleum seit Jahrzehnten im Fokus der Forschung steht, ist längst noch nicht alles über den archäologischen Fund bekannt.
Eine bisher ungelöstes Rätsel war dabei die Quelle des riesigen Quecksilbervorkommens im Mausoleum. Doch ein Forschungsteam ist diesbezüglich jetzt zu neuen Erkenntnissen gelangt, wie Heritage Daily berichtet und sich dabei auf die China Times bezieht. Das Quecksilber in der Grabstätte wurde dabei schon in uralten Schriften erwähnt.
Denn das meiste, was über das Innere des Grabes bekannt ist, stammt aus den Aufzeichnungen von Sima Qian, die vermutlich im ersten Jahrhundert vor Christus geschrieben wurden. Darin wird berichtet, wie Quecksilber verwendet wurde, um zahlreiche Flüsse und Gewässer auf einer riesigen Karte darzustellen, darunter den Jangtse, den Gelben Fluss und das Große Meer.
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Ungeheure Mengen an Quecksilber
Schon vor einigen Jahren konnte dieser Mythos bestätigt werden. So wurde 2016 rund um das Mausoleum eine Untersuchung zur Ermittlung des Quecksilbergehalts durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten erhöhte Konzentrationen von bis zu 27 Nanogramm pro Kubikmeter. Das liegt deutlich über dem typischen Wert von fünf bis zehn Nanogramm pro Kubikmeter in der Gegend. Bisher wussten die Forscher*innen jedoch nicht, woher die Menschen damals diese ungeheuren Mengen an Quecksilber hernahmen.
Jüngste Forschungsergebnisse deuten nun darauf hin, dass das Quecksilber im Grab des Kaisers aus den Zinnoberminen von Xunyang stammen könnte, einer Gegend mit einer langen Bergbau- und Schmelztradition. So konnten durch archäologische Untersuchungen in der Stadt Xunyang drei antike Zinnoberstätten identifiziert werden.
Zinnober besteht hauptsächlich aus Quecksilbersulfid. Laut Chen Shibin, stellvertretender Direktor des Xunyang Cultural Relics Management Office, liefern diese Entdeckungen entscheidende Hinweise zur Rückverfolgung der Quelle des im archäologischen Fund verwendeten Quecksilbers.
Quelle: Heritage Daily
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