Ob in Spielfilmen oder in packenden Dokumentationen, der Reichtum des antiken Ägyptens fasziniert die Menschen immer wieder. Ein archäologischer Fund zeugt nun davon, wie die uralte Zivilisation unter anderem überhaupt erst an seine Schätze gelangt ist. Denn dort wurde ein ganzes Bergbaulager ausgegraben.
Archäologischer Fund: Uralte Goldmine
So hat das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer auf seinem offiziellen Facebook-Account bekannt gegeben, dass bei Ausgrabungen die Überreste eines 3.000 Jahre alten Goldverarbeitungskomplexes freigelegt worden seien. Der archäologische Fund stammt dabei aus Sukari-Bergen, wo auch heute noch aktiv Bergbau betrieben wird.
An der Stätte wurde eine voll ausgestattete, antike Anlage zur Gewinnung von Gold aus Quarzadern entdeckt. Dazu zählen Mahl- und Zerkleinerungsstationen, Filter- und Sedimentationsbecken sowie antike Lehmöfen, die zum Schmelzen von Gold verwendet wurden. Doch das ist nur ein kleiner Teil der zahlreichen Funde aus der Zeit der Pharaonen.
Lesetipp: Archäologischer Fund in China – mysteriöser Teil der großen Mauer ausgegraben
„historische Bedeutung der Stätte“
Darüber hinaus legten Archäolog*innen auch das Wohnviertel frei, welches zur Goldmine gehörte. Dazu gehören Häuser, Werkstätten, Tempel, Verwaltungsgebäude und Badehäuser aus der ptolemäischen Zeit (323 bis 30 vor Christus). Es wurden aber auch architektonische Überreste aus der römischen und islamischen Zeit identifiziert, „was die historische Bedeutung der Stätte weiter unterstreicht“, so das Ministerium.
Neben den Gebäuderesten konnten die Forscher*innen aber auch kleinere Objekte ausgraben. Diese sind dabei jedoch nicht weniger spannend. So wurden laut der Mitteilung dort unter anderem 628 Ostraka gefunden. Ostraka sind Tonscherben, die in der Antike als billiges Schreibmaterial verwendet wurden. Die im ehemaligen Bergbaulager entdeckten Exemplare sind mit hieroglyphischen, demotischen und griechischen Inschriften versehen. Eine Sammlung ptolemäischer Bronzemünzen wurde ebenfalls nahe der Mine geborgen.
Auch interessant: Uralte Mumien verblüffen Forscher – ihr Körper zeigt ein überraschendes Detail
Vielzahl weiterer Artefakte
Zu den archäologischen Funden bei den Sukari-Bergen gehören auch eine große Anzahl Terrakottafiguren mit menschlichen und tierischen Formen aus der griechisch-römischen Zeit. Dazu kommen kleine Steinstatuen, die unter anderem Gottheiten wie Bastet, die oft als Katze modelliert wird, darstellen. Einige dieser Figuren blieben dabei unvollendet.
Weitere Schätze, die die Stätte preisgab, waren eine Auswahl von Perlen aus Halbedelsteinen sowie dekorative Gegenstände aus Muscheln. Die Entdeckungen bieten somit wertvolle Einblicke in das soziale, religiöse und wirtschaftliche Leben in der Wüstensiedlungen im Laufe der Geschichte. Mohamed Abdel-Badie, Leiter der Abteilung für ägyptische Altertümer, teilte mit, dass im Rahmen des Projekts die architektonischen Funde dokumentiert, restauriert und in ein drei Kilometer entferntes, sicheres Gebiet verlegt werden.
Quelle: Facebook/Ministry of Tourism and Antiquities وزارة السياحة والآثار
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.