Dass die Energielage in Deutschland nicht gerade rosig ist, ist kein Geheimnis. Eines der Hilfsmittel könnte schon in naher Zukunft die Kernfusion sein. Dabei springt nun auch die Politik ein, diesmal mitten in Hessen.
Kernfusion und Grüne Soße
Auf der ganzen Welt arbeiten derzeit Unternehmen und staatliche Institute daran, die Kernfusion voranzutreiben. Die zentrale Herausforderung ist dabei, die Fusionsreaktion lange genug aufrechtzuerhalten, dass daraus Energie und schließlich Strom gewonnen werden kann. Dazu existieren verschiedene Modelle. Eines davon soll jetzt in dem Ort Biblis in Hessen aufgebaut werden. Dabei handelt es sich laut der Hessischen Staatskanzlei um die laserbasierte Variante.
Geplant ist zunächst ein Forschungsstandort für Kernfusion, aber auch für viele andere kurz- und mittelfristige Projekte. So ist laut dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kultur zu erwarten, dass die wissenschaftlichen Arbeiten, die mit 20 Millionen Euro gefördert werden sollen, schon früh hilfreiche Erkenntnisse abwerfen. Diese müssen sich nicht unbedingt direkt um Fusion oder Energiegewinnung drehen, sondern können auch viele andere profitable Bereiche betreffen.
Die Variante, der sich die Forscher*innen in Biblis widmen sollen, arbeitet mit einem hochenergetischen Laser. Dieser wird über verschiedene Installationen auf extreme Temperaturen gebracht, wodurch in einer speziellen Kammer die Fusionsreaktion zwischen zwei Wasserstoffatomen induziert wird. Diese verschmelzen durch die Reaktion zu Helium, wobei riesige Mengen an Energie freigesetzt werden.
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Zukunft für Deutschland
Dabei wollen die Finanziers des Projekts, die unter anderem aus dem Land Hessen, aber auch aus Wirtschaft und Bund kommen, an andere Entwicklungen in der Region anknüpfen. So liefert Focused Energy, ein Unternehmen in Darmstadt, bereits seit Jahren zuverlässig Spitzenforschung und hochentwickelte Produkte für die Energiegewinnung. Zusätzlich seien die Forschungsstandorte in der Region wie Wiesbaden, Marburg oder Frankfurt am Main ein deutlicher Standortvorteil. Dem soll mit der Anlage für Kernfusion in Biblis nun noch eine Komponente hinzugefügt werden.
Ministerpräsident Boris Rhein erklärte zudem, dass die Kernfusion essentiell für Deutschland sei, weswegen dem Standort in Biblis eine zentrale Bedeutung innewohne. Er sei davon überzeugt, die Fusionstechnologie zum „Energielieferanten der Zukunft“ machen zu können, und dabei Hessen in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei ist er allerdings nicht allein. So gilt Deutschland derzeit als eines der Vorreiterländer für die fortschrittliche Technologie, wenngleich ein erster Reaktor immer noch gebaut werden muss.
Quellen: Hessische Staatskanzlei
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