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Antarktis: Entdeckung unter dem Eis – sie bedroht die Stabilität des Kontinents

Am Südpol schummern immer noch viele unentdeckte Regionen. Manchmal muss man sogar zu Satelliten greifen, um sie zu finden.

Forscher fahren in der Antarktis umher.
© zhu difeng - stock.adobe.com

Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Nicht selten richten sich die Blicke der Forschung auf die Antarktis, wenn es um Fragen über das Klima oder das Gleichgewicht der Welt geht. Dort befinden sich mehr Dinge im Rutschen als bisher gedacht.

Antarktis: Das Eis ruht auf Seen

In der Antarktis sind immer wieder Teams von Forscher*innen mit spezieller Ausrüstung unterwegs, um die Eiswüste so genau wie möglich zu erkunden. Doch manchmal muss man diese nicht betreten, um wichtige Erkenntnisse darüber zu gewinnen. Das gelang einer Forschungsgruppe nun mithilfe eines Satelliten, der von der Europäischen Weltraumagentur entwickelt und in den Orbit geschossen wurde. Mithilfe von CryoSat fanden sie unterirdische Seen.

Diese wurden mit einem „Altimeter“, einem speziellen Radarinstrument, entdeckt. Dieses soll eigentlich die Dicke des Eises in der Antarktis so genau wie möglich messen. Dabei gelang es jedoch, dieses auch für andere Zwecke zu nutzen. Die Seen, die sich unter dem Eis befinden, stellen an sich kein großes Problem dar. Doch er Europäischen Weltraumagentur ESA zufolge könnten sie eines werden, wenn sie in Bewegung geraten.

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Das sollen die Seen bewirken

Dabei ereignete sich das Problem, vor dem die Forscher*innen in Sorge sind, bereits vor acht Jahren. Damals flossen gleich sieben Seen aufgrund von Strukturveränderungen nahezu gleichzeitig ins Meer ab. Durch das fehlende Wasser unter dem Eis begannen die Schmelzraten, sich zu verdoppeln. An vielen Stellen der Antarktis wurde so die Eisdecke daraufhin immer dünner.

Es geht also bei den Schwierigkeiten, die durch die Seen entstehen können, zur Abwechslung nicht direkt um die menschliche Einwirkung auf das Klima, sondern um natürlich Prozesse in der Antarktis. Allerdings kann der menschengemachte Klimawandel zum schnelleren Abfluss vieler Seen führen, wie die Forscher*innen annehmen. Dadurch könne sich das Eis sehr viel schneller ausdünnen als normalerweise. Doch die Forschungen zu dem Thema sind bei weitem noch nicht abgeschlossen. Stattdessen wollen die Wissenschaftler*innen mithilfe eines neuen Satelliten die Untersuchung fortführen.

Quellen: Europäische Weltraumagentur

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