Der Yellowstone-Supervulkan in den Vereinigten Staaten von Amerika ist zwar wenig aktiv, wird aber dennoch von der Forschung unter genauer Beobachtung gehalten. Dabei konnten einige Wissenschaftler*innen herausfinden, dass sich darin offenbar genug Helium befindet, um einige Raketen in den Himmel zu schießen.
Yellowstone: Riesiger Partyballon?
Es ist schon seit Jahren bekannt, dass sich in den unterirdischen Höhlen und Gängen, die sich durch den Yellowstone-Supervulkan ziehen, verschiedene Gase befinden. Darunter ist auch Helium, eines der wichtigsten Edelgase, das es gibt. Es findet in Wirtschaft und Wissenschaft an vielen Punkten Verwendung, unter anderem kann es als Treibstoff für Flüssigkeitsraketentriebwerke genutzt werden. Nun beschäftigten sich Forscher*innen näher mit der Frage, wo genau sich das Helium befindet und wie man es sich holen könnte.
Die Studie legitimiert ihre Fragestellung damit, dass mittlerweile weltweit eine regelrechte Helium-Knappheit eingetreten ist. Schon vor einem Jahr entdeckte man in Tansania allerdings ein riesiges Vorkommen des wertvollen Gases, das sich in einer geologisch hochaktiven Region befindet. Ähnlich verhält es sich mit dem Yellowstone, wo das Edelgas weit unten im Boden durch Temperaturveränderungen freigelassen wird. Doch Gesteinsformationen, wie sie sich auch auf dem Supervulkan finden, blockieren ihr Austreten.
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So ließe sich das Gas anzapfen
Der Prozess, bei dem Helium freigelassen wird, ist extrem langwierig: Wenn Uran langsam zerfällt, kommt es als Nebenprodukt dem Edelgas, doch dieses muss erst an die Oberfläche aufsteigen. Gestein dieser Art, das das Gas in Massen enthält, befindet sich auch unter dem Yellowstone. Viele der Formationen sind über drei Milliarden Jahre alt. Laut einem der Forscher*innen, Jon Gluyas, sind die Bedingungen hier im Großen und Ganzen „sehr vielversprechend“, wie Live Science berichtet.
Denn zwar befindet sich das Helium nicht einfach fest an einer bestimmten Stelle, sondern verlässt den Boden über tausende kleine Kanäle und Leitungen im Gestein. Doch es ist sehr wahrscheinlich, dass in den Randgebieten des Yellowstone einzelne Ansammlungen des Edelgases existieren, wo sich dieses leicht anzapfen ließe. Überdies wurden an einzelnen Stellen bereits Bohrexperimente durchgeführt, die ebenfalls Großes versprechen lassen. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass der Supervulkan sich zu einem großen Heliumspender entwickeln könnte.
Quellen: Live Science, „Assessment of helium potential proximal to the geothermal settings“ (International Geology Review, 2025)
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