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Archäologischer Fund: Fischer stößt auf mystische Waffe

Ein dreizackiges Relikt führt Forschende auf die Spur antiker Gottheiten. Im türkischen İznik-See entdeckte ein Fischer ein mysteriöses Artefakt aus römischer Zeit.

Fischer wirft sein Netz aus
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Beim Fischen im türkischen İznik-See hat ein Fischer eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Osman Erim fand früh am Morgen beim Einholen seines Netzes neben Fischen auch einen seltsamen Gegenstand. Er vermutete, dass es sich um etwas Historisches handeln könnte, und wandte sich direkt an das örtliche Museum. Der archäologische Fund, eine eisenähnliche Speerspitze in Dreizackform, wurde den Behörden übergeben.

Archäologischer Fund im İznik-See

Fachleute vermuten, dass die Speerspitze aus der Römerzeit stammt. Form und Material sprechen dafür, dass sie entweder als Waffe oder für zeremonielle Zwecke genutzt wurde. Das Fundstück wurde gesichert und wird nun im Museum genauer untersucht. Es steht unter Schutz und wird von Expert*innen dokumentiert.

Vor Ort nannten viele den archäologischen Fund sofort den „Speer des Poseidon“. Der Name erinnert an die griechische Mythologie, in der Poseidon als Gott des Meeres, der Erdbeben und der Pferde galt. Sein bekanntestes Symbol war ein Dreizack, den ihm die Zyklopen geschmiedet haben sollen. Mit diesem soll er Stürme ausgelöst, Quellen kontrolliert und die Erde erschüttert haben.

Als Bruder des Göttervaters Zeus herrschte er über alle Gewässer und wurde vor allem von Seefahrer*innen, Fischer*innen und Bewohner*innen küstennaher Regionen verehrt. Tempel zu seinen Ehren standen oft in der Nähe von Quellen, Flüssen oder am Meer. In der Kunst wurde er meist mit wallendem Bart, muskulösem Körper und seinem Dreizack dargestellt, oft begleitet von Meereswesen wie Delfinen oder Hippokampen. Seine Launen galten als unberechenbar – ruhiges Fahrwasser konnte sich plötzlich in tobende Stürme verwandeln, wenn Poseidon erzürnt war.

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Nicht die erste Entdeckung

Der İznik-See hat eine beeindruckende Geschichte. In der Antike war er als Askania-See bekannt. Römer*innen, Byzantiner*innen und Osman*innen lebten rund um das Gewässer. Heute gilt die Region Kayıp Rıhtım zufolge als wahres archäologisches Paradies.

Im Jahr 2014 wurde dort bereits eine versunkene Basilika aus dem vierten Jahrhundert entdeckt. Diese spektakuläre Entdeckung liegt noch immer unter Wasser. Die neu gefundene Speerspitze zeigt erneut, welche verborgenen Schätze der İznik-See bereithält und wie wichtig er für die Forschung ist.

Ob die Speerspitze tatsächlich rituell verwendet wurde, bleibt vorerst offen. Vielleicht war sie Teil eines Opferbrauchs oder wurde gezielt ins Wasser geworfen. Archäolog*innen wollen nun herausfinden, wie alt sie genau ist und welchen Zweck sie erfüllte. Klar ist: Der archäologische Fund weckt neue Fragen über das Leben am See in der Antike.

Quelle: Kayıp Rıhtım

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