Ein aktueller archäologischer Fund zeigt, welche Mühen das Römische Reich auf sich nahm, um auch die am schwersten zugänglichen Winkel seiner Provinzen zugänglich zu machen. Aber auch die Grausamkeit des damaligen Lebens wird daraus klar.
Archäologischer Fund: Infrastruktur und Alltag
Unter anderem konnten die Forschenden bei ihren Ausgrabungen im Kanton Aargau eine Römerstraße und mehrere Gräber freilegen, in denen offenbar Säuglinge bestattet wurden. Die Arbeiten waren dabei in ein größeres Projekt eingebettet, das sich auf die römischen Überreste im Konstruktionsgebiet einer geplanten Überbauung konzentrierte. Die Römerstraße und die Säuglingsgräber blieben dabei nicht der einzige archäologische Fund.
Dennoch stellen diese die zentrale Entdeckung dar. Denn sie zeigen in der Masse (es handelt sich um die Überreste dutzender Kinder), wie hoch die Kindersterblichkeit in der römischen Antike war. Sie stammen aus verschiedenen Abschnitten der römischen Zeit der Gegend, die etwa vom ersten Jahrhundert vor Christus bis zum fünften Jahrhundert nach Christus andauerte. Zugleich belegt die Straße den wesentlichen Wert der Gegend für die römische Wirtschaft.
Durch die Gräber lässt sich zeigen, dass die Kindersterblichkeit durchweg hoch war. Obwohl die Bevölkerung auch in der römischen Antike wuchs, wurde dieses Wachstum immer durch die Tode unter Säuglingen gehemmt. Dabei litt jedoch die Fürsorge für die Kinder nicht unter ihrer Menge, denn trotz der zahlreichen Tode wurden diese ordentlich hergerichtet und in den Hinterhöfen der entdeckten Gebäude bestattet, wie der Kanton Aargau in einer Pressemitteilung angibt.
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Das wurde außerdem entdeckt
Die Römerstraße wiederum wurde offenbar direkt durch die Region gezogen. Außerdem wurde sie mehrfach erweitert und ausgebaut, wie der Kanton erklärt. Der archäologische Fund belegt damit die Wichtigkeit der hiesigen Route. Die letzte Ausbaustufe erreichte dabei schließlich sogar vier Meter Breite, was die Standardbreite einer deutschen Straße (einspurig) von 3,75 Metern sogar übersteigt.
Die Gegend war der Menge der Entdeckungen nach zu urteilen offenbar dicht besiedelt. Die an die Straße angrenzenden Gebäude waren gut ausgebaut und verfügten, was damals besonders selten war, auch über fest gestützte Keller. Damit zeigen sich in dem archäologischen Fund sowohl die harschen Verhältnisse der damaligen Zeit als auch die Möglichkeiten, sich ein verhältnismäßig behagliches Leben einzurichten.
Quellen: Pressemitteilungen Kanton Aargau
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