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Archäologischer Fund: Geheimer Raum überrascht Forscher – „das ist aufregend“

Nicht nur heute, sondern schon vor tausenden von Jahren konsumierten die Menschen bestimmte Mittel, um der Realität zu entfliehen. So offenbar auch in den Anden.

Zwei Männer arbeiten an einem archäologischen Fund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

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Bei einem archäologischen Fund in den peruanischen Anden gelang es Forscher*innen, die Ruinen eines seltsamen Raumes freizulegen. Dieser war offenbar so versteckt, dass ihn niemand finden sollte, denn hier entflohen die Menschen ihrem Alltagsleben mithilfe von Rauschmitteln.

Archäologischer Fund: Hier war keine Drogenverbotszone

Der archäologische Fund befindet sich dabei auf nahezu 3.000 Höhenmetern und ist vermutlich mehrere tausend Jahre alt, wobei sich das Alter jedoch nicht genau bestimmten ließ. Besonders ist daran vielmehr dessen Nutzung. So fanden die Forscher*innen in den Ruinen kleine Röhrchen, die sich nach eingehender Analyse im Labor als Tuben entpuppten, durch die die Bewohner des dortigen Ortes offenbar eine Art Kokain schnupften.

Da die Entdeckung mit hoher Wahrscheinlichkeit etwa aus dem 10. Jahrhundert vor Christus stammt, handelt es sich wohl um den frühesten Beweis für den menschlichen Konsum psychoaktiver Substanzen. Dabei verwendeten die Bewohner*innen des Ortes vermutlich eine Art Nikotin, das sich aus einer wilden Tabakpflanze gewinnen ließ, welche damals in der Gegend häufig vorzufinden war.

Einer der beteiligten Forscher*innen, der Archäologe Dr. Daniel Contreras, erklärte angesichts der Fülle an Funden laut der Universität Florida (via EurekAlert), es biete sich hier eine gute Chance, das Leben in der damaligen Gesellschaft außerhalb schriftlicher Quellen zu erforschen: „Das ist aufregend, dass die laufenden Ausgrabungen unser Verständnis vertiefen können“.

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Diese Rolle erfüllten die Halluzinogene

Dabei ermöglicht der archäologische Fund bereits jetzt einige Schlussfolgerungen über die damalige Kultur, die den bekannten Inka um viele Jahrhunderte vorausging. Das Team der Forscher*innen vermutet laut ihrer Studie, dass es sich um eine Möglichkeit handelte, um den Menschen in der dortigen Gesellschaft Entspannung oder Realitätsflucht zu ermöglichen.

Andererseits könnten die Rauschmittel auch dazu geschnupft worden zu sein, um durch die Mächtigen der Stadt dem einfachen Volk eine Art göttliches Ritual vorzugaukeln. Auf diese Art und Weise ließen sich Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft viel leichter rechtfertigen. Die Mächtigen boten den Menschen eine Art übernatürliches Schauspiel dar, was die echten Verhältnisse verschleierte. Der archäologische Fund steht damit beispielhaft für die Möglichkeiten, schon durch kleine Artefakte einen Blick in die Vergangenheit zu wagen.

Quellen: EurekAlert, „Pre-Hispanic ritual use of psychoactive plants at Chavín de Huántar, Peru“ (PNAS, 2025)

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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