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Archäologischer Fund erzählt eine brutale Geschichte: „Sie versuchten, sich zu retten“

Die Geschichte von Pompeji und Herculaneum ist weltweit bekannt. Doch nun konnten Forscher*innen neue Details herausfinden.

Frau arbeitet an einem archäologischen Fund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Bei einem archäologischen Fund in der legendären Ausgrabungsstätte Pompeji legten Forschende einen Raum frei, der sich nur schwer begehen ließ. Der Grund: Er war verbarrikadiert. Das zeigt, welches Drama sich dort vor 2.000 Jahren abspielte.

Archäologischer Fund: Auch die letzte Barrikade half nicht

Der archäologische Fund zeigt allem voran ein Haus, das erst bei kürzlichen Ausgrabungsarbeiten freigelegt werden konnte. Bei dem Bau handelt es sich um ein normales Gebäude, das zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs, der Pompeji 79 nach Christus verschüttete, eine recht wohlhabende Familie beherbergte. Besonders ist hier aber das Bettgestell, das es schwierig machte, einen Weg in das Haus zu finden.

Dieses wurde offenbar von den Menschen, deren Überreste sich kurz darauf ebenfalls freilegen ließen, genutzt, um sich vor der herannahenden Lava zu schützen. Die notdürftige Barrikade half allerdings wenig, denn durch eine Öffnung im Dach drang schon bald massenhaft Asche ein, was ein Überleben unmöglich machte. Insgesamt versteckten sich wohl mindestens vier Personen in dem Raum, wobei auch ein Kind zu finden war, wie der archäologische Park Pompeji angibt.

Dass die Überreste dieser Menschen gefunden werden konnten, zeigt, dass diese schließlich einfach an Ort und Stelle verharrten und sich in ihr Schicksal ergaben. Was genau sich in den letzten Stunden abspielte, ist schwer zu rekonstruieren, doch dass es sich um eine unermessliche Tragödie handelt, kann kaum bestritten werden. Auch die Barrikade war wohl eher eine Verzweiflungstat, wie auch der Leiter des archäologischen Parks Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, erklät: „Sie versuchten, sich zu retten. Sie schafften es nicht, und schließlich kam der pyroklastische Strom.“

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So lebten die Bewohner vor der Katastrophe

Dabei dürfte es sich bei den Menschen, die Teil des archäologischen Fundes sind, um eine recht gut lebende Gruppe gehandelt haben. Ob die vier Personen einer Familie angehörten oder es sich um Sklav*innen und andere Bewohner*innen handelt, ist nicht zu rekonstruieren. Dem Kind gehörte allerdings vermutlich ein bronzenes Amulett, das in der römischen Antike üblicherweise bis zum Erreichen des Erwachsenenalters getragen wurde.

Der Raum, in dem sich die Tragödie ereignete, wurde überdies vermutlich als Lagerraum genutzt. In dem archäologischen Fund sind überdies Amphoren inbegriffen, welche diesen Zweck belegen. Zusätzlich verfügten die Bewohner*innen über ein Atrium (einen kunstvollen Innenhof), ein bemaltes Schlafzimmer und einen Speisesaal. Einige Elemente des Hauses fehlten bei der Ausgrabung, was darauf schließen lässt, dass man gerade die Fassade renovierte, als der Vulkan ausbrach.

Neben diesen Entdeckungen zeigt der archäologische Fund aber auch einige Schönheiten. So sind der Speisesaal und das Schlafzimmer mit reichen Verzierungen ausgestattet und die Wände bemalt. Eine mythische Szene stellt dabei die Flucht von zwei Geschwistern vor Verfolger*innen dar. Solche Malereien dienten damals der Unterhaltung und belegen einmal mehr die hohe Kunstfertigkeit der römischen Gesellschaft.

Quellen: Archäologischer Park Pompeji

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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