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Arktis: Entdeckung im Wasser besorgt Forscher – die Folgen sind unvorhersehbar

Die Beschaffenheit des Wassers in der Arktis verändert sich im rasanten Tempo. Dies könnte bisher ungeahnte Auswirkungen haben.

KI-generiertes Bild von Plankton und kleinen Organismus.
© Zidane - adobe.stock.com

Die Arktis – so bald könnte sie schon eisfrei sein

Forschende haben ein neues Datum errechnet, wann die Arktis das erste Mal eisfrei sein könnte. Die Ergebnisse sind alarmierend.

Dass das Eis in der Arktis aufgrund der Erderwärmung immer mehr abnimmt, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch nun haben Forscher*innen weitere Auswirkungen des Klimawandels in den arktischen Fjorden entdeckt, über die bisher noch wenig bekannt ist.

Arktis: Dieses Phänomen ist ein „zweischneidiges Schwert“

Einer der wichtigen Funktionen der Polarmeere ist es, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen. Doch diese Fähigkeit könnte mit der fortschreitenden globalen Erwärmung abnehmen, wie es in einer kürzlich im Fachmagazin Communications Earth & Environment heißt. Zeitgleich erwarten die Forscher*innen in Zukunft eine große Zunahme von Phytoplankton im Wasser der Arktis.

Denn mit dem Rückgang des Eises erreicht das Sonnenlicht mehr Bereiche der Meeresoberfläche und fördert so das Gedeihen des Phytoplanktons. Zunächst mag dies erstmal recht positiv klingen. Die Organismen bilden nämlich die Grundlage der arktischen Nahrungsnetze.

Doch dieser Prozess ist laut einer Pressemitteilung der Arctic University of Norway ein „zweischneidiges Schwert“. So heißt es dort: „Während wir möglicherweise einen Anstieg der Phytoplanktonbiomasse beobachten, könnte die Effizienz der Kohlenstoffbindung abnehmen.“

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Zukunft ist ungewiss

Die Nährstofflandschaft der arktischen Fjorde befindet sich demnach wohl vor einem gewaltigen Umbruch. Denn darüber hinaus spielt der Zufluss von Gletscherschmelzwasser für diese eine entscheidende Rolle. Das Verschwinden der Gletscher lässt somit ernsthafte Bedenken hinsichtlich der langfristigen Gesundheit dieser Ökosysteme bei den Forscher*innen aufkommen.

Die Folgen für diese wäre „unvorhersehbar“. Ohne einen stetigen Nährstofffluss könnte das ökologische Gleichgewicht gestört werden, was sich auch auf das Nahrungsnetz und die Gesamtproduktivität der Fjorde auswirken könnte. Die Zukunft dieser Ökosysteme hängt demnach stark davon ab, wie gut sie sich an ein wärmeres Klima anpassen können.

Währenddessen gilt die Arktis als ein wichtiger Indikator für den globalen Klimawandel. „Die Zukunft der arktischen Fjorde spiegelt die größeren klimatischen Herausforderungen wider, vor denen wir weltweit stehen“, warnt Jochen Knies vom iC3 Polar Research Hub und Hauptautor der Studie.

Quellen: UiT The Arctic University of Norway, „Arctic fjord ecosystem adaptation to cryosphere meltdown over the past 14,000 years“ (Communications Earth & Environment 2025)

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