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Antarktis: Verborgene Struktur verblüfft Forscher – „Geheimnisse unter dem Eis“

Der Südpol ist kaum besiedelt und steckt daher immer noch voller Überraschungen für die ganze Menschheit. Dazu gehört auch das, was unter dem Eis liegt.

Ansicht der Antarktis.
© Vova - stock.adobe.com

Antarktis - darum könnte sie unsere Tage verlängern

Die Erde erwärmt sich, die Pole schmelzen, soviel dürfte bekannt sein. Eine neue Studie kam nun aber zu dem Ergebnis, dass die Folgen noch weitreichender sind.

In der Antarktis lassen sich, anders als auf anderen Kontinenten, immer noch viele unentdeckte, zum Teil uralte Teile der Welt begehen. Dazu gehört auch ein verborgenes Gebirge, über dessen Ursprung sich Forscher*innen schon lange den Kopf zerbrechen.

Antarktis: Das Eis ist nur die Decke

Normalerweise entstehen Gebirge, wie heute jedes Kind in der Schule lernt, indem die riesigen Kontinentalplatten, aus denen die Erdkruste besteht, miteinander kollidieren. Bei den entstehenden Friktionen bäumen sich die Ränder der Platten auf, und eine Bergkette wird sichtbar. Doch in der Antarktis gab es schon seit Millionen Jahren keine solche Aktivität mehr. Deswegen widmete sich eine australische Forschungsgruppe nun genau der Frage, wie das riesige Gamburtsew-Gebirge dennoch entstehen konnte. Dabei mussten sie in der Zeit weit zurückgehen.

Wie sie in ihrer Studie schreiben, begann der Prozess, in dem das Gebirge entstand, nämlich bereits vor 500 Millionen Jahren, also in einer sehr frühen Phase der Erdgeschichte. Damals sah der Globus noch völlig anders aus, anstatt der heute bekannten sieben Kontinente vermuten Forscher*innen, dass es damals einen einzigen, riesigen Superkontinent namens Gondwana gab.

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So entstand das Gebirge

Doch dieser Superkontinent befand sich selbst lange in einem Formierungsprozess, der immer wieder für gewaltige Verwerfungen in der Erdkruste sorgte. Davor gab es zwei große Kontinentalplatten, welche mit hoher Sicherheit genau entlang der heutigen Antarktis kollidierten. Dabei entstand Gondwana, und zugleich formierte sich damals wohl auch das Gamburtsew-Gebirge.

Das bedeutet aber auch, dass es zu dieser Zeit wenig bis überhaupt kein Eis dort gab, wo sich heute eine bitterkalte Wüste befindet. Die Plattenkollision erzeugte eine brodelnde Hitze, welche sogar Stein zu schmelzen vermochte. Dabei bildeten sich Berge, Bergketten und Vulkane. Erst im Lauf der Jahrmillionen fror dann das Eis über die Gesteinsmassen und bildete die Formation, die wir heute als „Antarktis“ bezeichnen. Für die Forscher*innen bleibt die gemachte Entdeckung laut The Conversation ein Beleg für die zahlreichen „Geheimnisse unter dem Eis“, die sich dort noch entdecken lassen.

Quellen: The Conversation, „Gondwanan continental collision drives gravitational spreading and collapse of the ancestral East Antarctic mountains“ (ScienceDirect, 2025)

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