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Archäologischer Fund: Forscher entdecken verlorene Stätte eines untergegangenen Reichs

Urwald, untergegangene Zivilisationen und mysteriöse Tempel, der aktuelle Fund klingt wie aus einem Indiana Jones-Film entsprungen. Dabei hat er schon jetzt eine große Bedeutung für die reale Forschung.

KI-generiertes Bild eines Totenschädels auf einem Stein in einem Dschungel.
© stokkete - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Tief im dichten Regenwald Guatemalas ist einem internationalen Team aus Forschenden ein bedeutender archäologischen Fund gelungen. Denn mit ihrer Entdeckung einer fast 3.000 Jahre alten Maya-Stätte sorgen sie derzeit weltweit für Aufsehen. Diese gibt seltene Einblicke in die Ursprünge einer der bedeutendsten Hochkulturen Mittelamerikas. Gefunden wurden dabei unter anderem Pyramiden, Tempel, Altäre – und zwei rätselhafte Skulpturen.

Archäologischer Fund erinnert an Indiana Jones

Der archäologische Fund liegt rund 40 Kilometer nördlich von Tikal, einer bekannten UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte, und erstreckt sich über etwa 16 Quadratkilometer. Dabei soll es sich bei Los Abuelos um „eines der ältesten und bedeutendsten zeremoniellen Zentren“ der Maya im Gebiet Petén handeln, wie The Guardian das Kulturministerium Guatemalas zitiert.

Den Forschenden fielen bei ihrem archäologischen Fund auch zwei etwa anderthalb Meter hohe Skulpturen aus Stein, die ein menschliches Paar darstellen, auf. Diese gaben der Stätte ihren Namen – Los Abuelos (deutsch: Die Großeltern). Die Archäolog*innen datieren sie auf die Zeit zwischen 600 und 400 vor Christus. Zu ihren Füßen lagen Keramiken, die offenbar in Rituale zur Ahnenverehrung absichtlich zerbrochen worden waren.

Doch der archäologische Fund brachte noch viel mehr ans Licht: Die Forscher*innen entdeckten nämlich außerdem ein Observatorium, zahlreiche Altäre, Stelen-Fragmente und weitere Pyramiden. In der nahegelegenen Fundstätte Petnal kam sogar eine 33 Meter hohe Pyramide zum Vorschein – die größte, die in dem Gebiet bislang gefunden wurde, berichtet die Tagesschau. Laut dem Team könnten diese Bauwerke Hinweise auf eine komplexe politische und religiöse Struktur der frühen Maya-Gesellschaft liefern.

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Meilenstein in der Forschung

Die Entdeckung war vor allem dank moderner Technologie möglich. Durch sogenannte LiDAR-Scans konnten die Forschenden selbst unter dichtem Dschungel bisher unbekannte Strukturen sichtbar machen. So ergaben sich weitere Hinweise auf ein bisher unbekanntes „urbanes Dreieck“, das neue Fragen zur zeremoniellen Organisation im vorspanischen Petén aufwirft.

Laut Kulturministerium ermöglichen diese neuen Erkenntnisse aus dem archäologischen Fund „das Verständnis der zeremoniellen und soziopolitischen Organisation des vorspanischen Petén zu überdenken“. Der archäologische Fund von „Los Abuelos“ gilt dabei schon jetzt als Meilenstein in der Maya-Forschung. Er zeigt, wie weit entwickelt und religiös organisiert diese frühe Hochkultur bereits fast ein Jahrtausend vor ihrer Blütezeit war.

Quellen: The Guardian, Tagesschau

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