Ein aktueller archäologischer Fund in der Nähe von Linz in Oberösterreich beweist, wie lang die Vergangenheit des Landes zurückreicht. Dort ließen sich die außerordentlich schönen Spuren der römischen Antike entdecken.
Archäologischer Fund: Dieses Kunstwerk war lange verborgen
Bei dem archäologischen Fund handelt es sich um mehrere Mosaike, die sich eindeutig auf einen römischen Gebäudekomplex nahe des Reinbergs in Wels (Oberösterreich) zurückführen lassen. Insgesamt drei Motive sind darauf zu finden: Zunächst ein antikes Weinmischgefäß, also eine Amphore, in der man damals mehrere Weinsorten zusammen mixte. Ein anderes Mosaik wiederum zeigt mehrere geometrische Formen, die vor allem der Dekoration dienen sollen.
Am beeindruckendsten ist aber zweifellos das dritte Motiv, auf dem mehrere besonders kunstvoll gestaltete Delfine abgebildet sind. Diese weisen unter anderem darauf hin, dass auch im antiken Rom Delfine nicht nur bekannt waren, sondern auch als Ausdruck der Schönheit und Eleganz galten, den sich die Menschen gerne zur Dekoration aufhingen.
Angesichts der exzellent erhaltenen Kunstwerke, die vor rund zweitausend Jahren hier geschaffen und angelegt wurden, erklärte der Landeshauptmann Thomas Stelzer laut Oberösterreich Kultur auf Facebook: „Die Mosaike zeigen wieder einmal, welche wunderbaren kulturellen Schätze nach wie vor im Verborgenen liegen.“
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Das ist die Geschichte dahinter
Dabei ist es kaum überraschend, einen wertvollen archäologischen Fund in Österreich zu machen. Das Gebiet hatte zu römischer Zeit eine zentrale Bedeutung und lag zum Teil in der Provinz Raetia und der Provinz Noricum. In beiden Fällen handelte es sich um Grenzgegenden, in denen das Römische Reich direkt auf seine Nachbarn traf. Aus diesem Grund waren hier auch Legionen stationiert, deren Aufgabe es war, ständig die Grenze zu bewachen. Allein das erklärt bereits die erhöhte Präsenz römischer Kulturträger*innen.
Zugleich befanden sich (noch bis ins tiefe Mittelalter hinein) auf dem Gebiet des heutigen Österreichs insbesondere Silberminen, die für die Wirtschaft des Reiches von strategischer Bedeutung waren. Diese führten überdies zu einem gewissen Wohlstand in der Region, auch wenn dieser mit Italien nicht wirklich vergleichbar war. Dennoch trägt der archäologische Fund seinen Teil dazu bei, die Wichtigkeit der römischen Kultur in der Region darzustellen.
Quellen: Facebook/ Oberösterreich Kultur
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