Ein aktueller archäologischer Fund hat das Potenzial, die Geschichte zu ändern – oder ihr zumindest ein Kapitel hinzuzufügen. Denn möglicherweise war das Römische Reich sehr viel größer als gedacht.
Archäologischer Fund: Ein Kessel in Irland
Bei dem archäologischen Fund handelt es sich genauer um einen Kessel, der wohl vor etwa zweitausend Jahren in die Region kam und wohl aus römischer Produktion stammte. Der Kessel ist an sich keine große Entdeckung, ähnliche Funde gab es schon tausendfach im ganzen Mittelmeerraum. Doch der Ort, an dem er für tausende Jahre wartete, ist überraschend. Eigentlich ging die Forschung davon aus, dass das römische Reich sich mit der Eroberung des heutigen Englands und Wales begnügte.
Für die Forscher*innen ist dieser eindeutige Beleg für die Präsenz römischer Kultur im antiken Irland deswegen eine große Neuigkeit. So ist es laut der Archäologin Christine Baker das „erste Mal überhaupt, dass ein intakter römischer Kessel in Irland ausgegraben wurde“, wie RTE berichtet. Über die Herkunft des Kochgeschirrs aus Keramik gibt es allerdings noch einige Unklarheiten.
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Eindeutig ist die Geschichte nie
So könnte es einerseits sein, dass der archäologische Fund auf römische Versuche, die damals als „Hibernia“ bezeichnete irische Insel zu besiedeln. Das ist zwar in keiner Quelle belegt, könnte aber durchaus sein: Unter anderem die Gouverneure der britannischen Provinzen versuchten immer wieder, Expeditionen in das heutige Schottland zu organisieren. Da ist die Vermutung, dass auch Siedlungsversuche ins heutige Irland gestartet wurden, nicht fern.
Doch für wahrscheinlicher halten die an dem archäologischen Fund beteiligten Forscher*innen die These, dass der Kessel aus dem Handel irischer Stämme mit dem römischen Festland stammt. Solche Handelskontakte waren häufig, auch wenn es damals nicht einfach war, die irische See zu überqueren. In jedem Fall zeigt die Entdeckung, dass es starke Kontakte zwischen Hibernia und Rom gab. Wie genau diese aussahen, ist Gegenstand künftiger Forschung.
Quellen: RTE
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