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Archäologischer Fund: Forscher entdecken uraltes Schiff am Meeresboden – tiefer als je zuvor

Archäolog*innen arbeiten nicht nur auf dem Land, sondern meist auch im Meer. Dort lassen sich teils sehr gut erhaltene Artefakte entdecken.

Taucher untersucht einen archäologischen Fund.
© Chaiwat - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Ein derzeitiger archäologischer Fund vor der Mittelmeerküste Frankreichs beweist, welche Rolle das Land schon im 16. Jahrhundert für den Handel in der Region spielte. Dabei geht es um ein ganzes Schiff, mit einer eigenartigen Ladung.

Archäologischer Fund: Tiefsee bewahrt Frachtschiff auf

Der archäologische Fund beinhaltet bei weitem nicht nur das Segelschiff, sondern natürlich auch dessen Inhalt. So war der Frachter vermutlich auf Handelsfahrt im Mittelmeer unterwegs, als er aus unerfindlichen Gründen sank. Geladen hatte er zum Schutz zwei Kanonen, einen Anker und natürlich die Ware. Diese umfasste, wie das französische Institut für Archäologie im maritimen Bereich (Drassm) auf Facebook angibt, unter anderem mehr als 200 Steinkrüge, hunderte weitere Essbestecke und zahlreiche Kessel.

Die Steinkrüge geben einen Hinweis darauf, was das Ziel des Handelsschiffes gewesen sein könnte. So sind viele von ihnen mit christlicher Symbolik verziert, die häufig auf Jesus hinweist. Damit kann es sich bei den Krügen um liturgische Gefäße handeln, die für den Gottesdienst gedacht waren, beispielsweise, um daraus den Wein für das Abendmahl einzunehmen. Es ist also nicht auszuschließen, dass das Ziel ein Hafen in Italien war, wo man die Gefäße zweifellos teuer an die Kirche verkaufen konnte.

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Marine auf der Suche

Möglich wurde der archäologische Fund erst durch eine Standardaufgabe der französischen Marine. Diese „tastet“ regelmäßig den Meeresboden in den heimischen Gewässern ab, um Gefahrenstellen zu entdecken und ihre Karten zu aktualisieren. Dabei stießen sie vor der Küste von Ramatuelle auf das Wrack. Dieses liegt in 2.500 Metern Tiefe, was es zu dem tiefsten von Frankreich jemals entdeckten Schiffswrack macht.

Eine Bergung ist allerdings wegen der Lage des Frachters unmöglich. Der Vorteil daran besteht jedoch darin, dass es ebenfalls vor Raub oder Beschädigung über die Zeit verschont blieb, weswegen es immer noch in exzellentem Zustand erhalten ist. Die Zeit, aus der der archäologische Fund stammt (das 16. Jahrhundert) war für Frankreich eine wechselvolle Epoche. Glaubenskonflikte, innere Schwäche und Bürgerkriege sorgten dafür, dass das Königreich sich mit sich selbst beschäftigte und seine Ressourcen für die zahlreichen Kämpfe mobilisierte. Doch das alte Schiff zeigt, dass auch in dieser Zeit Handel weiterhin vonstattenging.

Quellen: Drassm/Facebook

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