Die Hansestadt Nijmegen wird oft als älteste Stadt der Niederlande bezeichnet, eindeutig bewiesen werden kann das nicht. Doch sicher ist, dass ihre Geschichte bis in die Zeit des römischen Reiches zurückreicht, davon zeugt nun auch ein außergewöhnlicher archäologischer Fund direkt an der Waal.
Archäologischer Fund in der Niederlande
Eigentlich sollte in Nijmegen nur eine Baugrube für einen Wohnturm ausgehoben werden, doch plötzlich offenbarten sich die Überreste eines großen Gebäudes, das wohl aus der römischen Stadt Ulpia Noviomagus stammt. Der archäologische Fund sorgte dabei für einige Verblüffung, denn „bisher war nicht bekannt, dass sich so nah an der Waal noch intakte Überreste der Stadt im Boden befinden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.
In der vier Meter tiefen Baugrube wurden Überreste mit einer Abmessung von mindestens 30 mal 35 Metern freigelegt. Das Gebäude ist teilweise von Doppelwänden umgeben. Die Innenmauern umschließen einen Innenhof, der mindestens 20 mal 25 Meter groß ist. Der Fund von Kalkstein-Säulenfragmenten deutet darauf hin, dass dieser Hof mit Säulen umschlossen war.
Diese architektonischen Elemente könnten einen wichtigen Hinweis auf die Funktion des Bauwerks liefern. „In diesem Fall muss das Gebäude einen monumentalen Charakter gehabt haben. Die prominente Lage in der Nähe der Waal passt zum Beispiel zu einem Marktgebäude oder einem anderen Komplex mit öffentlicher Funktion“, teilt die Gemeinde mit.
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Ausmaße überschreiten Fundort
Der archäologische Fund stammt wohl aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus. Die Untersuchungen rund um das Bauwerk halten noch an. Vor allem erhoffen sich die Forschenden bald noch mehr über die Aufteilung des Innenraums zu erfahren und so womöglich noch mehr über den Zweck des Gebäudes zu erfahren.
Stadtrat für Kulturerbe, Tobias van Elferen gab diesbezüglich an: „Ich bin angenehm überrascht von diesem römischen Fund. Jede neue Forschung bietet die Möglichkeit, der Geschichte von Nimwegen Puzzleteile hinzuzufügen.“ Vor allem die enorme Größe des archäologischen Fundes sorgt dabei für Rätsel.
Die genauen Ausmaße des Bauwerks sind noch nicht bekannt, die Forscher*innen gehen aber davon aus, dass dies wahrscheinlich auch so bleiben wird. Denn auf der Nordseite verschwinden die Wände unter der Stützmauer der Waal und auf der Ostseite befindet sich die Begrenzung des Gebäudes außerhalb der Baugrube.
Quelle: Gemeente Nijmegen
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