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Archäologischer Fund: Zeichen eines legendären Herrschers entdeckt – mitten in Moskau

Wie viele andere Länder erforscht auch Russland seine Geschichte über die Archäologie. Nun gelang ein großer Fund in Moskau.

Ivan III. als Statue, die mit dem archäologischen Fund verbunden ist.
© Vladimir Wrangel - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Ein aktueller archäologischer Fund mitten im Herzen der russischen Hauptstadt führt dazu, dass die Forschung neue Erkenntnisse über einen der berühmtesten Herrscher des Landes gewinnt. Es handelt sich um einen Überrest der Herrschaft von Iwan III.

Archäologischer Fund: Siegel begeistert Forscher

Bei dem archäologischen Fund handelt es sich um einen Stempel, der im 15. Jahrhundert verwendet wurde, um das Siegel von Herrscher*innen in Wachs zu prägen. In diesem Fall geht es um das Wappen von Ivan III., der von 1462 bis 1505 auf dem Thron saß. Aus dem Ende dieser Zeit stammt auch der Stempel, welcher also mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Lebzeiten des Herrschers hergestellt und genutzt wurde.

Dabei ist das Utensil auf der einen Seite mit dem Bildnis eines biblischen Heiligen, Sankt Gregorius Victorius, verziert. Auf der anderen Seite steht der Name des Herrschers: „Siegel des Großfürsten Iwan Wassiljewitsch“. Fundort war ein Hof in der Nähe der Scheremetew-Kathedrale im Inneren Moskaus, wie der Oberbürgermeister der Metropole auf seinem Telegram-Kanal angibt.

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Das soll nun mit dem Fund geschehen

Der archäologische Fund zeigt den ersten Stempel, den Forscher*innen von Iwan III. bisher sicherstellen konnten. Damit versiegelte der Großfürst staatliche Dokumente, sodass überall erkennbar war, wem man einen Brief zuordnen musste. Iwan selbst gilt in Russland als einer der wichtigsten Herrscher in der Geschichte des Landes, da er durch weite Eroberungen und Verträge sicherstellte, dass das vergleichsweise kleine Großfürstentum Moskau sich auf die Umgebung ausdehnte.

Dabei erreichte er jedoch zeitlebens nie den hohen Titel „Zar“, sondern blieb immer Großfürst von Moskau. Erst sein Nachfolger, Iwan IV. genannt „der Schreckliche“ oder „der Gestrenge“, nannte sich „Zar“ von Russland. Dennoch sehen die Russ*innen den letzten Großfürsten als wichtigen Wegbereiter für die Expansion des Landes, weswegen dieser den Beinamen „Sammler der russischen Erde“ erhielt. Der archäologische Fund in Moskau beweist, dass seine Spuren sich noch heute überall in der Stadt und in Russland finden lassen. Laut dem Oberbürgermeister der Stadt soll der Stempel nun den zuständigen Autoritäten übergeben werden.

Quellen: Sergej Sobjanin, Oberbürgermeister Moskaus/Telegram

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