Mitten in Rom liegen immer wieder Fenster in eine andere Welt verborgen – die der Antike. Während einige davon offen an der Oberfläche bestaunt werden können, schlummern viele archäologische Funde noch tief unter der italienischen Hauptstadt. Nun haben Forschende bei Grabungen nahe dem Trajansforum einen solchen freigelegt. Schwer zu übersehen kann er dabei nicht gewesen sein.
Riesiger archäologischer Fund in Rom
Der archäologische Fund wurde in der Via Alessandrina freigelegt, direkt im Zentrum der Ewigen Stadt. Dabei handelt es sich um einen kolossalen Kopf aus Marmor, der das Gesicht eines Mannes mit dichter Haarpracht und ernstem Blick zeigt. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri veröffentlichte Fotos davon unter anderem auf Instagram und schrieb: „Rom überrascht immer wieder. Unter unseren Fußstapfen lebt jeden Tag eine Jahrtausendgeschichte, die die Welt weiterhin begeistert. […] Eine faszinierende Entdeckung aus dem Herzen des kaiserlichen Roms […].“
Der archäologische Fund lag jahrhundertelang unter einer mittelalterlichen Schicht aus Ziegel und Mörtel vergraben. Die Forschenden vermuten, dass der Kopf entweder einen römischen Kaiser oder den Gott Dionysos darstellen könnte. Stil und Form sollen dabei allerdings stark an Porträts von Kaiser Trajan erinnern, wie Arkeonews berichtet. Die endgültige Identität ist allerdings noch unklar.
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Nun folgen weitere Untersuchungen
Die Ausgrabung ist Teil eines größeren Projekts, das von der EU mitfinanziert wird. Etwa 4,7 Millionen Euro fließen dabei in die Wiederherstellung der antiken Kaiserforen. Ziel ist es, die Plätze von Augustus, Trajan und Nerva wieder zu einem historischen Ganzen zu verbinden. Der aktuelle archäologische Fund ist daher ein bedeutender Schritt in diesem Vorhaben, erklärt Arkeonews.
Nach einer gründlichen Analyse und Restaurierung soll der Marmorkopf in den Museen der Kaiserforen ausgestellt werden. So führen die Forscher*innen derzeit etwa petrografische Untersuchungen durch, um die Herkunft des Marmors zu bestimmen. Solche Details könnten anschließend dabei helfen, die Figur endgültig zuzuordnen. Der archäologische Fund dürfte dann nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Besucher*innen der Stadt in Staunen versetzen.
Quellen: Arkeonews, Instagram/ robertogualtieri
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