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Archäologischer Fund in Deutschland: Forscher stoßen auf Ruinen eines uralten Reiches – „sehr selten“

Die Archäologie ist in Deutschland schon lange aktiv auf der Suche nach römischen Überresten. In Ostwestfalen wurde man nun fündig.

Römische Ausrüstung als archäologischer Fund.
© Guntar Feldmann - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Der archäologische Fund beinhaltet mehrere Artefakte aus der Zeit des römischen Reichs, die mitten in Ostwestfalen ausgegraben wurden. Dazu gehören auch die Überreste mehrerer Häuser, die so groß wie heutige Einfamilien-Modelle sind.

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Genauer handelt es sich bei dem archäologischen Fund um das Ergebnis einer längeren Ausgrabung, die im Gebiet Westfalen-Lippe zur Vorbereitung eines örtlichen Bauprojekts durchgeführt wurde. Unter anderem entdeckten die beteiligten Forscher*innen mehrere Gegenstände römischer Rüstungen, wie geflochtene Schuhe, Sohlennägel von Legionärsstiefeln und mehrere Gebrauchsgüter wie Geschirr.

Die Funde sind laut dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe Ausdruck der Versuche des römischen Reichs im ersten Jahrhundert nach Christus, sich in Germanien (dem heutigen Deutschland) östlich des Rheins festzusetzen. Doch das Abenteuer war nicht von langer Dauer, nachdem die Römer eine vernichtende Niederlage in der „Varusschlacht“ im Jahre 9 nach Christus erlitten. Die Spuren ihrer Besiedlungsversuche sind trotzdem weiterhin zu sehen.

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Hier wohnte die römische Elite

Doch nicht nur die Artefakte sorgten bei den Forscher*innen für einige Überraschung. Dazu kamen auch mehrere Gebäude, die durch ihre Grundrisse in ihrer Größe vermutlich heutigen Einfamilienhäusern gleichkamen. Sie zählen alle achtzig Quadratmeter, was im römischen Kontext noch keine Villa darstellt, aber dennoch ein beeindruckendes Gebäude. Noch wichtiger ist jedoch, dass die im archäologischen Fund enthaltenen Häuser römischen Zenturios gehörten. Laut einer der beteiligten Forscher*innen Dr. Bettina Tremmel, ist eine solche Entdeckung „sehr selten“.

Ein Zenturio war ein Offizier in der römischen Armee, der nicht von adliger Herkunft war. Durch langjährigen Dienst konnten einfache Soldat*innen aufsteigen, bis sie maximal den Rang des „Primus Pilus“, des ersten Zenturios einer Legion, erreichten. Dadurch wurden sie zum Teil fürstlich bezahlt, und konnten sich offenbar auch große Behausungen leisten, was für die damalige Zeit nicht selbstverständlich war. Somit beweist der archäologische Fund einmal mehr, zu wie viel Wohlstand Menschen in Rom regelmäßig gelangen konnten.

Quellen: Landschaftsverband Westfalen-Lippe

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