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Archäologischer Fund: Lebten hier die Amazonen? Forscher entdecken eindeutige Hinweise

Die Archäologie kann oft Belege für Geschichten finden, die nirgendwo aufgeschrieben wurden. Wie die Hinweise auf eine eigenartige, längst vergangene Kultur in der Türkei.

Eine Statue als archäologischer Fund
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Der archäologische Fund umfasst mehrere Objekte in der Ausgrabungsstätte Çatalhöyük in der Türkei. Bekannt ist diese bereits seit Jahren, doch im aktuellen Fall geht es um die DNS, die sich aus mehreren Überresten gewinnen ließ. Sie erzählt eine einzigartige Geschichte.

Archäologischer Fund: Hinweise auf Matriarchat

Denn die verschiedenen Hinweise deuten für die Forscher*innen darauf hin, dass es sich bei der Zivilisation, die die Gegend in der Türkei vor etwa 9.000 Jahren bewohnte, um ein Matriarchat handeln musste. Gleich eine ganze Reihe von archäologischen Funden führen zu dieser Annahme. Das bedeutet, dass dort nicht, wie in vielen anderen historischen Fällen, Männer die führende Rolle in der Gesellschaft innehatten, sondern Frauen.

Um diese Hinweise zusammenzuführen, analysierten die Forschenden insgesamt 395 verschiedene DNS-Stränge, die sich aus menschlichen Überresten in der Fundstätte gewinnen ließen. Dabei konnte vor allem ein Befund festgestellt werden: Laut der Studie wurden die Blutlinien nicht über männliche, sondern über weibliche Nachfolger*innen weitergegeben. Das bedeutet, dass in erster Linie in der Familienpolitik nicht die Männer, sondern die Fragen das Sagen hatten.

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Das lässt sich noch über die Kultur sagen

Ob es sich dadurch gleich um das historische Vorbild des legendären Amazonen-Volks handelt, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Aber es gibt auch weitere Hinweise, die die These weiter untermauern. Darüber hinaus enthält der archäologische Fund nämlich auch mehrere weibliche Figuren, die vermuten lassen, dass die Menschen dieser (namenlosen) Kultur vor tausenden Jahren keine männlichen, sondern weibliche Göttinnen verehrten. Schließlich wurden weibliche Verstorbene mit weitaus mehr Grabgeschenken bedacht als männliche.

Zugleich ist heute nicht mehr festzustellen, woher der Mythos der Amazon*innen wirklich kam. Fest steht allerdings, wie die Forscher*innen laut Live Science erklärten, dass der archäologische Fund das Bild früherer Gesellschaften aufbricht. Es gab nie ausschließlich patriarchale, männlich dominierte Gruppen, sondern auch Matriarchate.

Quellen: „Female lineages and changing kinship patterns in Neolithic Çatalhöyük“ (Science, 2025), Live Science

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