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Archäologischer Fund: Forscher entdecken Kindermumien – sie dienten einem Ritual

Forschende konnten in Ägypten ein Grabmal entdecken. Doch es stammt nicht aus der Zeit der Pharaonen, sondern aus den Jahrhunderten, in denen Griechen und Römer das Land regierten.

Mumie als archäologischer Fund.
© Andrea Izzotti - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Ein archäologischer Fund in der legendären Fundstätte Aswan in Ägypten zeigt, dass es zahlreiche verschiedene Praktiken der Bestattung gab. In diesem Fall wurde offenbar eine ganze Familie entdeckt.

Archäologischer Fund: Drei Generationen in einem Grab

Der archäologische Fund wird vom ägyptischen Ministerium für Tourismus und Altertümer als Grab Nr. 38 in einer Pressemitteilung bezeichnet. Die Zahl bezieht sich nicht auf die Gesamtzahl der Letzten Ruhestätten, die in ganz Ägypten entdeckt wurden, sondern nur in der Nekropole von Aswan. Insgesamt enthält er zwei mehr als zwei Meter lange Sarkophage, welche offenbar außerordentlich fein gestaltet wurden.

Zugleich sind die Sarkophage, deren Inhalt bislang noch unklar ist, mit zahlreichen Hieroglyphen verziert. Diese allerdings ließen sich wegen des exzellenten Erhaltungszustandes des Grabes leicht entziffern. Es handelt sich dabei lediglich um Gebete für die Seelen der Toten in der Götterwelt, welche damals zum Standard gehörten. Begraben liegen in dem ganzen Raum Teile der Familie Ka-Mesiu, die offenbar etwa im 3. Jahrhundert vor Christus (v. Chr.) zu der Elite des ägyptischen Reiches gehörte.

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Das soll nun mit den Artefakten geschehen

Seltsam ist allerdings am archäologischen Fund, dass dieser nicht nur die Mumien von Erwachsenen enthält, sondern auch von Kindern. Weswegen der Beamte, der sich und die Seinen dort niederlegen ließ, auch Kinder bestatten ließ, ist nicht bekannt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich lediglich um bereits im Kindesalter verstorbene Familienmitglieder, die bis zum Tod des Vaters nicht final zu Grabe getragen wurden. Doch es bleibt spekulativ, in welcher Beziehung sie zu Ka-Mesiu standen.

Laut den Leiter*innen der archäologischen Abteilung des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Kultur sollen insbesondere die Mumien nun mehreren computertomografischen Tests unterzogen werden, um so viel wie möglich über ihr Leben und ihren Tod zu lernen. Dabei ließe sich nicht nur das genaue Alter der Kinder sowie des archäologischen Fundes feststellen, sondern möglicherweise auch herausfinden, ob wirklich alle Insassen des Grabes zur Familie Ka-Mesiu gehörten.

Quellen: Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Kultur

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