Vulkane gehören zu den mächtigsten Naturgewalten der Erde. Ihre Ausbrüche haben nicht nur die Erde geformt und zeichnen auch heute noch ganze Landstriche neu, sondern beeinflussen auch das Klima oder den Luftverkehr. Doch woher diese zerstörerische Kraft kommt, war bisher nicht vollständig geklärt. Doch jetzt scheinen Forschende einen bedeutenden Zusammenhang festgestellt zu haben.
Forschende lösen Vulkan-Rätsel
Ein internationales Forschungsteam hat nämlich Hinweise gefunden, dass Vulkane ihre Kraft aus mysteriösen Strukturen tief im Erdinneren ziehen. Diese „BLOBS“ (Big Lower-Mantle Basal Structures) genannten Klumpen liegen laut einer Studie der University of Wollongong rund 2.500 Kilometer unter unseren Füßen. Diese könnten die Größe von ganzen Kontinenten haben und sogar für den verheerenden Ausbruch gesorgt haben, der die Dinosaurier ausgelöscht hat, berichtet ScienceAlert.
Die Forscher*innen um Annalise Cucchiaro fanden nämlich heraus, dass Vulkane immer wieder genau dort ausbrechen, wo solche BLOBS existieren. „Diese Arbeit unterstreicht die Bedeutung der Mantelplumes, die als ‚Magma-Autobahnen‘ zur Oberfläche fungieren und diese riesigen Eruptionen verursachen“, erklärte Cucchiaro in einer Mitteilung ihrer Universität. Mantelplumes sind riesige Säulen aus heißem Gestein, die aus diesen Klumpen aufsteigen.
Auch Associate Professor Nicolas Flament betont die Tragweite der Ergebnisse: „Diese Forschung wirft eine der Fragen auf, die Wissenschaftler*innen schon lange beschäftigt: Sind die BLOBS stationär oder mobil und in welchem Zusammenhang stehen sie mit riesigen Vulkanausbrüchen? Es ist daher spannend, diese Rätsel endlich zu lösen.“
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Studie hilft, Ausbrüche zu verstehen
Mithilfe von Computermodellen rekonstruierte das Team die Bewegungen der BLOBS über die letzten eine Milliarde Jahre. Dabei zeigte sich, dass die Vulkane meist direkt über den BLOBS oder ganz in ihrer Nähe liegen. Dabei stimmten die vorhergesagten Hotspots mit historischen Mega-Ausbrüchen überein. Die Ergebnisse sollen aber auch dabei helfen, wertvolle Mineralien zu finden, die bei Vulkanausbrüchen entstehen.
Die Entdeckung könnte also die Art verändern, wie Wissenschaftler*innen Vulkane künftig beobachten. Wer die BLOBS versteht, könnte erahnen, wo sich die nächste Katastrophe anbahnt. „Die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Vulkanausbrüchen an der Oberfläche und solch großräumigen dynamischen Prozessen, die 2500 Kilometer unter unserer Erde stattfinden, verdeutlicht, wie eng unser Planet tatsächlich vernetzt ist“, erklärt Cucchiaro.
Quellen: „Large volcanic eruptions are mostly sourced above mobile basal mantle structures“ (Nature, 2025), University of Wollongong, ScienceAlert
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