Ein neuer archäologischer Fund in Wünsdorf in Brandenburg legt gleich einen ganzen Schatz aus Silbermünzen offen. Es handelt sich offenbar, wie die Forscher*innen vermuten, um ein Versteck vor marodierenden Truppen.
Archäologischer Fund: Diese Überweisung ist nie angekommen
Der archäologische Fund umfasst insgesamt drei Silbermünzen, welche in einem Kupferkessel im Boden eines Kirchplatzes in Wünsdorf entdeckt wurden. Der Fund erfolgte überraschend, da eigentlich an der Stelle eine Erweiterung einer Kunstgalerie geplant war, wobei man jedoch auf den fragmentierten Kessel stieß. Dieser gehörte mit hoher Wahrscheinlichkeit den letzten Bewohner*innen des Fachwerkhauses, das einmal an dieser Stelle stand, wie das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege angibt.
Denn das Haus wurde 1634 abgerissen, wobei vermutlich auch der Kessel vergraben und vergessen wurde. Die Münzen selbst stammen dabei aus der Schweiz und den Niederlanden und sind teilweise sehr wertvoll. Zu damaliger Zeit handelte es sich, auch wenn es nur drei Münzen waren, um ein kleines Vermögen, mit dem sich einiges kaufen ließ. Allein eine der Münzen, bei der es sich um einen niederländischen Reichstaler handelt, wäre heute mit einem 200-Euro-Schein vergleichbar.
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Aus dieser Zeit stammt die Entdeckung
Dazu kommt eine Münze aus Hamburg, welche noch in dem Jahr geprägt wurde, als die Bewohner*innen ihren Schatz im Keller versteckten. Es trägt in diesem Fall das Siegel des damaligen Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, Ferdinand II. Warum genau der archäologische Fund hier zurückgelassen wurde, ist nicht mehr nachzuweisen. Doch die Zeit, aus der er stammt, lässt einige Schlüsse zu.
Denn damals tobte in dem Gebiet der 30-jährige Krieg, welcher bis zum Ersten Weltkrieg der verheerendste Krieg aller Zeiten in Europa war. Er entflammte ganz Europa von 1618 bis 1648, und die Phase, in der das Haus eingeebnet und der Schatz versteckt wurde, war besonders heiß. Damals brandschatzten schwedische Söldner (zu der Zeit kämpften nur Männer in den Armeen) auch in Brandenburg, was die Vermutung zulässt, dass sie auch hier ihr Unheil trieben. So oder so: Der archäologische Fund beweist, wie viel Aufwand die Menschen damals betrieben, um ihre Wertsachen sicherzustellen.
Quellen: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
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