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Archäologischer Fund in Spanien: Forscher entdecken außergewöhnlichen Schmuck aus der Römerzeit– „beeindruckendes Beispiel“

In Spanien fanden Forscher*innen einen einzigartigen Talisman. Der archäologische Fund gilt als einer der seltensten fossilen Artefakte.

Trilobiten-Fossile.
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Heutzutage hat Schmuck oft einen ästhetischen Hintergrund, doch er fungiert in manchen Gesellschaftsschichten und Kulturen auch als Statussymbol. Das ist bereits seit Jahrtausenden so. Im antiken Ägypten – also vor etwa 5.000 Jahren – trug die Elite beispielsweise goldene Halskragen und edle Materialien, um ihre gesellschaftliche Stellung zu verdeutlichen. Oft besaßen die prunkvollen Ornamente aber auch kulturellen Wert. Ein aktueller archäologischer Fund in Spanien verdeutlicht, dass dies auch im Römischen Reich gängig war.

Archäologischer Fund in Spanien: Trilobiten-Amulett entdeckt

Das Römische Reich war eine der bedeutendsten antiken Großmächte. Es erstreckte sich vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum Untergang des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. Eine wichtige Rolle spielte Spanien, das im Verlauf des Zweiten Punischen Krieges durch militärische Interventionen nach und nach von Rom erobert wurde. Das Gebiet wurde als Provinz für Handel, Landwirtschaft und insbesondere den Silberbergbau genutzt. Ein aktueller archäologischer Fund in Galicien zeigt den starken kulturellen Einfluss der römischen Herrschaft auf die ehemalige Provinz Hispania.

Herkunft des Fossils

Bei Ausgrabungen wurde ein Trilobiten-Fossil-Amulett entdeckt – ein Ornament aus dem Überrest einer ausgestorbenen Klasse meeresbewohnender Gliederfüßer. Diese Arthropoden lebten vor etwa 521 bis 252 Millionen Jahren. In ihrem Forschungspapier, das die Wissenschaftler*innen im Fachjournal Archaeological and Anthropological Sciences veröffentlicht haben, erläutern sie, dass es sich um das erste bekannte Wirbeltierfossil handelt, das in der Antike verarbeitet und getragen wurde.

„Dies ist nicht nur eine Kuriosität, sondern ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Menschen in der Antike den Überresten der tiefen Vergangenheit der Erde eine Bedeutung zuschrieben“, erläutert Dr. Adolfo Fernández-Fernández, Hauptautor der Studie, gegenüber Arkeonews.

Die Analyse ergab, dass das Fossil nicht direkt aus Galicien stammt, sondern aus einer Region wie Kastilien-La Mancha oder Extremadura, etwa 430 Kilometer südöstlich. Das Forschungsteam vermutet, dass das Fossil über Handelswege nach Galicien gelangte. Es wurde auf der Müllhalde eines römischen Luxusdomus gefunden, was darauf hindeutet, dass es Teil des Besitzes einer wohlhabenden römischen Familie oder eines Beamtenhaushalts war.

Intentionelle Verarbeitung

Der Schmuck weist auf eine bewusste Bearbeitung hin: Ausgeprägte Facetten und die glatte Unterseite deuten darauf hin, dass das Artefakt absichtlich abgeschliffen wurde. Bis zu sieben menschengemachte Abnutzungsspuren wurden festgestellt. Vermutlich wurde das Trilobiten-Fossil als Amulett, Anhänger oder Bestandteil eines Armbands direkt auf der Haut getragen.

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Kulturelle Bedeutung

Der archäologische Fund legt nahe, dass die Römer*innen Fossilien offenbar nicht nur als Naturphänomene wahrnahmen. Die Forscher*innen stützen sich dabei auf folgende Umstände:

  1. Das Fossil wurde bearbeitet, etwa in Form eines Anhängers oder Amuletts.
  2. In der römischen Kultur waren Amulette und Schutzsymbole weit verbreitet, um Glück zu bringen oder vor Gefahren zu schützen.
  3. Es wurde im Umfeld eines wohlhabenden römischen Haushalts entdeckt, was seinen Wert als Schmuck oder magisches Objekt unterstreicht.

Den Forschenden zufolge schrieben die Römer*innen dem Schmuck vermutlich magische und schützende Kräfte zu, weshalb sie das Trilobiten-Fossil gezielt bearbeiteten und als Amulett nutzten.

Quellen: „Significance of fossils in Roman times: the first trilobite find in an early Empire context“ (Archaeological and Anthropological Sciences, 2025); Arkeonews

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