Wie entsteht eigentlich ein Tsunami? Zu dieser Naturkatastrophe kommt es durch eine plötzliche Verdrängung großer Wassermengen im Meer. Die häufigsten Auslöser sind dabei Unterwasser-Erdbeben. Ein solches Beben aus Russland löste nun massive Riesenwellen aus, die unter anderem Teile Hawaiis erreichen.
Tsunami erreicht Hawaii
Wie Reuters berichtet, erschütterte am 30. Juli ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 8,8 die Küste der fernöstlichen Kamtschatka-Halbinsel in Russland. Dieses Unterwasser-Erdbeben an der Subduktionszone des Kurilengrabens löste einen Tsunami mit Wellen von bis zu fünf Metern Höhe aus.
„Das heutige Erdbeben war schwerwiegend und das stärkste seit Jahrzehnten“, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Vladimir Solodov. Es handelt sich um das stärkste Erdbeben in der Region seit 1952.
In Hawaii registrierten Messstationen Tsunami-Wellen von über 1,7 Metern Höhe, was zu Evakuierungen in Küstenregionen und dem Verlassen von Häfen führte. Die Einwohner*innen wurden aufgefordert, sich in höhere Stockwerke oder auf höher gelegene Gebiete zu begeben. Schwere Verletzungen oder Todesfälle wurden bislang nicht gemeldet, nur kleinere Sachschäden.
Lesetipp: Mysteriöser Monster-Tsunami in Grönland: Riesenwelle blieb beinahe unbemerkt
Auch andere Länder betroffen
Der Tsunami breitete sich über weite Teile des Pazifiks aus. Auch an der US-Westküste (Kalifornien, Oregon, Washington) registrierten die Behörden Tsunami-Wellen, die dort zu Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen führten. Weitere Pazifik-Anrainerstaaten wie Japan, Mexiko, Peru und Ecuador erhielten ebenfalls Tsunami-Warnungen oder veranlassten vorsorgliche Evakuierungen.
Alexander Ovsyannikov, ein russischer Erdbebenexperte, gibt Entwarnung: „Nachbeben finden derzeit weiterhin statt. […] Es werden jedoch in naher Zukunft keine stärkeren Erschütterungen erwartet. Die Lage ist unter Kontrolle.“ Damit ist die Hauptgefahr zunächst abgeklungen. Tsunamis sind vor allem in den ersten Stunden unmittelbar nach dem Beben besonders bedrohlich. Die Gefahren nehmen ab, sobald der Tsunami nachlässt. Dennoch bleiben eine kontinuierliche Überwachung und Warnungen vor möglichen erneuten Wellen oder Nachbeben wichtig, bis die seismische Aktivität dauerhaft abnimmt.
Quelle: Reuters
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.