Der archäologische Fund erfolgte erst vor kurzer Zeit in Mohovo, einem kroatischen Dorf direkt an der Donau. Forschende entdeckten die Überreste eines römischen Wachturms, der wohl der Verteidigung des Reiches diente. Er stammt aus einer krisengeschüttelten Zeit.
Archäologischer Fund: Die Römer wachten über Kroatien
Bei den Ausgrabungen, die vom kroatischen Ministerium für Kultur und Medien organisiert wurden, entdeckten die Forscher*innen mehrere Artefakte aus römischer Zeit, insbesondere aber einen alten Wachturm, der vor etwa 1.800 Jahren erbaut wurde. Dort, wo sich heute die Ruine befindet, verlief damals die Donau, was den Festungsbau zu einer außerordentlich wichtigen Station in den Grenzen des römischen Imperiums machte.
Dabei war lediglich das Fundament aus Stein errichtet, darüber bauten die römischen Soldaten eine hölzerne Struktur, die mehr als drei Stockwerke umfasste. Das war selbst für römische Türme eine außerordentliche Höhe. Überdies gruben die Legionäre mehrere Gräben zur Verteidigung um das Fundament, und errichteten vermutlich eine hölzerne Palisade, um sich vor Angriffen zu schützen.
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Aus dieser Zeit stammt der Turm
Anders als bei dem Limes am Rhein ist der archäologische Fund an der Donau eine Seltenheit. Der verantwortliche Forscher, Marko Dizdar, wird von Croatia Week sogar zitiert, der Turm sei „der einzige seiner Art in Kroatien. Die nächste ähnliche Struktur befindet sich in der Nähe von Budapest.“ Allerdings sei der Turm in Kroatien der einzige, der so gut erhalten sei, wie Dizdar erklärt.
Darüber hinaus konnte das Forschungsteam mehrere weitere Artefakte aus römischer Zeit entdecken, die vermutlich mit dem Kontext der Bauzeit des Turmes zu tun haben. Dazu gehören vor allem mehrere Waffen und Kleidungsgegenstände von Soldaten. Diese erbauten den Turm hier, um die Grenze des Römischen Reiches besser bewachen zu können. Das war im 2. Jahrhundert nach Christus, als der Bau abgeschlossen wurde, auch bitter nötig.
Damals, in der Regierungszeit des berühmten Kaisers Marcus Aurelius, plagte nicht nur eine Welle von Seuchen das Reich, sondern auch zahlreiche Grenzkriege. Überdies hatten gerade die ausgedehnten Landesgrenzen am Rhein und der Donau mit Überfällen durch räuberische Gruppen zu kämpfen, was eine feste Bewachung nötig machte. Der archäologische Fund zeugt somit nicht nur von der Ausdehnung des Imperiums, sondern auch von den Problemen, die mit den weitläufigen Eroberungen einhergingen.
Quellen: Udruga Dolina Mamuta/Facebook
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