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Archäologischer Fund: Forschern gelingt einzigartige Entdeckung – in einer uralten Mine

Eine Mine in Tschechien war wohl eines der Zentren menschlicher Zivilisation in der Steinzeit. Das erklärt auch die zahlreichen Entdeckungen vor Ort.

Frau untersucht einen archäologischen Fund.
© Microgen - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Ein archäologischer Fund in Tschechien beschäftigt die Forschung schon seit Jahren. Nun gelang einer Gruppe von Wissenschaftler*innen eine neue Art, mit der Entdeckung der Überreste von zwei Frauen umzugehen.

Archäologischer Fund: Komplexe Gesichtsrekonstruktion gelungen

Der archäologische Fund betrifft eine ältere Fundstätte im Krumlow-Wald, der sich heutzutage in Tschechien befindet. Vor rund 6.000 Jahren erbaute man dort offenbar eine gewaltige Mine, in der wertvolle Rohstoffe wie Feuerstein oder später Kupfer und Zinn abgebaut wurden. Das führte dazu, dass die Forschung dort zahlreiche Artefakte und beeindruckende Überreste, die von der späten Stein- und frühen Bronzezeit zeugen, entdecken konnte.

Dazu gehören auch die Skelette zweier Frauen, die damals in der Mine arbeiteten oder zur Arbeit gezwungen wurden. Um die Lebensumstände der Arbeiter*innen zu erforschen, widmeten sich die Forschenden den Überresten, die von teils dramatischen Entwicklungen zeugen. So trug eine der beiden Frauen, die wohl die Schwester der anderen war, ein Neugeborenes auf der Brust, das mit ihr begraben wurde.

Um die Erkenntnisse über das Leben der Schwestern mit einem Bild zu versehen, versuchten sich die Forscher*innen abgesehen von einer genetischen Analyse auch in der Rekonstruktion ihrer Gesichter. Dabei wurden die Schädel- und Kieferform, Annahmen über damalige Sitten und Gebräuche sowie das genetische Material berücksichtigt, wie sie in ihrer Studie schreiben. Die beiden Rekonstruktionen unter diesem Link zu finden.

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Das lässt sich noch über die Entdeckungen sagen

Der archäologische Fund liefert dabei mehrere Erkenntnisse über die damalige Gesellschaft. So können die Forschenden bestätigen, dass die beiden Frauen wohl im Steinbruch arbeiteten, aber erst als Erwachsene. So wurden sie als Kinder schlecht ernährt und waren häufig krank, erledigten vermutlich auch keine besonders schwere Arbeit.

Denn besonders im Erwachsenenalter erhielten sie Fleisch als Nahrung, was sie sehr viel stärker werden ließ, und verrichteten sehr harte Aufgaben. Dabei handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um klassische Steinbrucharbeit, die gerade in der späten Steinzeit vermutlich außerordentlich schwer war. Überdies hatte eine der beiden Frauen wohl einen kleinen Freund.

Die Forschenden konnten nämlich als Teil des archäologischen Fundes auch ein kleines Hundeskelett ausmachen. Dieser wurde mit derjenigen Schwester bestattet, die kein Kind bei sich hatte. Offenbar war es auch damals schon üblich, den Hund mit zur Arbeit zu bringen. Zusätzlich weist das Team, das an den Überresten arbeitete, auch darauf hin, dass die Fundstätte vermutlich noch zahlreiche weitere Erkenntnisse ermöglichen kann.

Quellen: „Ritual Burials in a Prehistoric Mining Shaft in the Krumlov Forest (Czechia)“ (Archaeological and Athropological Sciences, 2025)

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