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Hast du kalte Füße? In einem Fall solltest du sogar die 112 rufen

Kalte Füße können unter anderem (harmlose aber wiederkehrende) Erkältungen auslösen. Jedoch sind sie auch als Warnsignal deines Körpers zu verstehen. Denn sie können Ursache weitaus gravierender Krankheiten sein.

kalte Füße an Heizung
Kalte Füße sind Symptom vieler Krankheiten. © Evgen - stock.adobe.com

Kalte Füße in Herbst und Winter gehören für viele einfach dazu. Jedoch gibt es gute Gründe dieses Symptom genau im Blick zu behalten. Insbesondere wenn der Umstand länger anhält oder du sehr plötzlich Eisfüße bekommst, gilt es zu handeln. Am Ende des Beitrags erfährst du, wann du sogar den Notruf alarmieren solltest.

Kalte Füße machen krank

Erst einmal solltest du wissen, dass kalte Füße mit Leichtigkeit eine Erkältung oder eine schiere Reihe von Infekten hervorrufen können. Diese Annahme geht schon auf Hippokrates aus der Antike zurück. Der Arzt und Gelehrte ging davon aus, dass die vier Körpersäfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle), sofern sie im Ungleichgewicht sind, für Unbehagen und Erkrankungen sorgen. Diese Annahme gilt inzwischen als überholt. Dennoch hatte er in puncto kalte Füße nicht ganz unrecht.

Inzwischen ist klar, dass Viren Erkältungen hervorrufen. In einem kalten, aber sterilen Raum holst du dir also trotz frieren keinen Infekt. Jedoch zeigen kalte Füße an, dass der gesamte Körper auskühlt. Infolgedessen drosselt dein Nervensystem auch die Durchblutung der Nasenschleimhäute. Sind diese auch kalt und trocken ist die Abwehrfunktion gegen Viren, die durch Nase und Rachen eindringen, ebenfalls geringer. Kalte Füße machen dich folglich also anfälliger für Erkältungen, wie die Landeszentrale für Gesundheitsbildung in Nordrhein Westfalen zusammenfasst.

Dasselbe bestätigt auch eine Studie aus dem Jahr 2013 (via Focus Online). In einem Experiment mussten 90 Personen ganze zwanzig Minuten in eisigen zehn Grad baden. In einem darauffolgenden Beobachtungszeitraum von fünf Tagen entwickelten 13 der Studienteilnehmenden zumindest klassische Erkältungssymptome. Die Kontrollgruppe war keinen derartig kalten Temperaturen ausgesetzt, musste aber dennoch mit nackten Füßen in einer leeren Wanne verharren. Von den 90 weiteren Proband*innen erlitten im selben Zeitraum jedoch nur fünf eine Erkältung.

Weitere Erkrankungen denkbar

Doch darüber hinaus können stets kalte Füße auch Teil eines weitaus verheerenden Krankheitsbildes sein. Laut der Apothekenumschau spielen vor allem die Nerven bzw. Nervenstörungen eine Rolle, wenn es um diese Form des Leidens geht. So kann beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion dafür sorgen, dass deine Extremitäten schnell und häufig auskühlen.

Darüber hinaus kann auch folgendes Auslöser für kalte Füße sein:

  • Herzerkrankungen
  • Diabetes
  • Blutarmut
  • diverse Gefäßstörungen

Zu den kalten Füßen gesellen sich in diesen Fällen auch andere Symptome, wie etwa allgemeine Abgeschlagenheit, ein niedriger Blutzucker und vieles mehr. Einen Gang zum Arzt oder zur Ärztin solltest du dann in Erwägung ziehen, wenn du auch in wärmeren Jahreszeiten oder gut geheizten Räumen an den Extremitäten frierst.

In diesem Fall musst du sofort ins Krankenhaus

Es gibt jedoch auch eine Ursache, die weitaus dramatischer als alle anderen ist. Treten kalte Füße ganz plötzlich aus, wird die Haut am Bein blass und gesellen sich Schmerzen in die Liste der Symptome dazu, rufst du am besten die 112. Womöglich liegt ein spontaner Gefäßverschluss vor, der die Durchblutung deines ganzen Körpers hemmen kann.

Folge eines solchen akuten Gefäßverschlusses können Schlaganfälle oder ein Herzinfarkt sein, informiert die Techniker Krankenkasse. Betroffene berichten außerdem, dass nach den kalten Füßen ein Taubheitsgefühl im Bein einsetzt.

Quellen: Focus Online, Apotheken Umschau, Landeszentrale für Gesundheitsbildung in Nordrhein Westfalen

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