Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet eine weitere Zinssenkung vor. Ratsmitglied Gediminas Šimkus bestätigte, dass im Juni ein Zinsschritt sehr wahrscheinlich ist. Er sieht zudem eine reale Chance auf eine weitere Senkung im Laufe des Jahres. Die EZB-Zinsen sind seit Mitte 2024 bereits siebenmal gesunken. Diese Schritte erfolgen als Reaktion auf eine nachlassende Inflation und zunehmende Risiken durch US-Strafzölle auf europäische Exporte.
EZB-Zinsen: „Entscheidung vom Juni ziemlich klar“
Nutzende von Trade Republic spüren die Auswirkungen direkt. Die Sparzinsen der Plattform folgen eng dem Einlagenzins der Zentralbank. Von knapp vier Prozent Mitte 2024 sank dieser bis April 2025 auf 2,25 Prozent. Für Juni 2025 wird ein weiterer Rückgang auf 2,00 Prozent erwartet. Das bedeutet ein Minus von 38 Prozent bei den Zinsen binnen gerade mal zwölf Monaten.
Šimkus, seines Zeichens Chef der litauischen Notenbank, nannte gegenüber Bloomberg mehrere Gründe für die geldpolitische Wende. Sinkende Öl- und Gaspreise dämpfen die Inflation. Auch ein stärkerer Euro sowie eine mögliche Umleitung chinesischer Waren aus den Vereinigten Staaten nach Europa wirken preisdämpfend. Die Inflation lag im April bei 2,2 Prozent, doch die zugrunde liegenden Trends deuten auf weiter sinkende Werte hin.
„Für mich ist die Entscheidung vom Juni ziemlich klar“, zitiert Bloomberg Šimkus am Rand der Wirtschaftskonferenz in Reykjavik, und eine weitere Zinssenkung sei „notwendig“. Die Europäische Zentralbank rechnet mit einem Rückgang der Inflation auf 2,0 Prozent oder darunter bis zum Jahr 2026. Einige Verantwortliche halten sogar ein Unterschreiten dieses Ziels für möglich.
Die Wirtschaft in der Eurozone wächst zwar noch, doch dieser Effekt könnte nur vorübergehend sein. Die zuletzt guten Zahlen wurden wahrscheinlich durch Vorzieheffekte im Vorfeld der neuen US-Zölle beeinflusst. Šimkus warnte, dass die wirtschaftliche Dynamik bald nachlassen könnte. Die Europäische Zentralbank hatte für das Jahr 2025 ein Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert, doch diese Schätzung könnte nun zu optimistisch sein. Er erklärte, die neue Prognose werde wohl etwas schlechter ausfallen.
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Trade Republic weiterhin Spitzenreiter
Die Zinssätze bei Trade Republic spiegeln die EZB-Zinsen unmittelbar wider. Für Nutzende, die auf hohe Sparzinsen setzen, bedeutet das: Es gibt keinen Puffer gegen geldpolitische Änderungen. Sobald die Zentralbank handelt, sinken die Sparzinsen bei dem Neobroker sofort. Für passive Sparer*innen bedeutet das geringere Erträge und sinkende Renditen.
Diese Entwicklung stellt Sparerinnen und Sparer vor neue Herausforderungen. Bei weiter fallenden Zinsen wird das Halten von Bargeld zunehmend unattraktiv. Nichtsdestotrotz gehört Trade Republic weiterhin zu den Spitzenreitern beim Sparzins. Auch das liegt an der konsequenten Weitergabe der EZB-Zinsen. Während viele traditionelle Banken bei sinkenden Leitzinsen ihre Sparzinsen deutlich langsamer und in geringerem Umfang senken, agiert der Neobroker besonders transparent und wettbewerbsorientiert.
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Quellen: Bloomberg
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